Wer Vista ignoriert schadet sich selbst

Analysten von Forrester Research und Ovum warnen Firmen davor, sich länger als notwendig an Windows XP zu klammern und die Migration aufzuschieben. Sie würden sich damit nur selber schaden. Beide großen Marktforschungshäuser stellten das Wohl der Anwender im Vordergrund. Und kamen doch auf ganz unterschiedliche Faktoren für ihr Argument.

So sagte David Mitchell, Analyst bei dem britischen Marktforscher Ovum exklusiv gegenüber silicon.de: “Es gibt eine ABM-Lobby in Teilen der Industrie – Anything but Microsoft. Und die Menschen in dieser Lobby tun wirklich alles was sie können, um die Akzeptanz von beiden, Windows Vista und Office 2007, zu schwächen.”

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In Wahrheit hätten die Firmen, die Vista im ersten Jahr der Produktion einsetzten – seiner Einschätzung nach handelt es sich dabei um 14 bis 15 Prozent der installierten Basis – eine ganze Reihe von Vorteilen entdeckt. “Die Sicherheitserweiterungen, File System Encryption und besser integrierte Suche sind nützlich für die Unternehmen. Es gibt eine ganze Reihe von Fallstudien, die dies belegen”, so Mitchell. Er nannte Live Icons und Flip 3D als Funktionen, die die Nutzerfreundlichkeit um einiges verbessern würden. Auch wenn diese Faktoren als echter Business-Nutzen schwer messbar seien, seien sie doch bei den meisten Anwendern willkommen.

“Allerdings muss man auch klar sagen, dass es Probleme gab, am meisten sichtbar die rund um Hardware-Anforderungen, Treiber und Drittanbieter-Anwendungskompatibilität. Diese haben die Akzeptanzkurve, die ansonsten steiler nach oben verlaufen wäre, abgeflacht”, sagte er. “Unsere Standard-Empfehlung ist, dass Microsoft-Bestandskunden sich über eine Migration auf Vista innerhalb der nächsten 12 bis 18 Monate Gedanken machen sollten, statt dies noch länger hinauszuzögern. Außer sie tragen sich mit dem Gedanken an eine vollständige Revision ihrer Desktop-Strategie”, sagte der Analyst.

“Viele Unternehmen vermeiden ihre Windows-Upgrades so lange, bis Service Pack 1 ausgeliefert wird, damit andere die Fehler ausbügeln – genau das geschieht jetzt”, erklärte er. Viele Unternehmen nehmen sich jetzt auch ihre ganz reguläre Desktop-Erneuerung vor und haben so weniger Probleme mit Hardware-Anforderungen und Gerätetreibern. Das hält Mitchell augenscheinlich für klug.