Wer Vista ignoriert schadet sich selbst

Analysten von Forrester Research und Ovum warnen Firmen davor, sich länger als notwendig an Windows XP zu klammern und die Migration aufzuschieben. Sie würden sich damit nur selber schaden. Beide großen Marktforschungshäuser stellten das Wohl der Anwender im Vordergrund. Und kamen doch auf ganz unterschiedliche Faktoren für ihr Argument.

Das Marktforschungsunternhemen Gartner Research wollte sich nicht festlegen. Annette Jump, Research Director bei Gartner, machte sich die Frage im Gespräch mit silicon.de nicht einfach. “Hier gibt es keinen einzigen richtigen Weg”, betonte sie. “Wir bei Gartner unterschieden bei jeder Art von Migration zunächst zwischen Migration, die die Hardware einbezieht, und reiner Software-Migration. Während das eine schnell geht, kann der Austausch der physischen Maschinen mehr Zeit in Anspruch nehmen, es lässt sich aber manchmal nicht vermeiden.”

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Es sei falsch anzunehmen, dass für Vista grundsätzlich sämtliche Desktops ausgetauscht werden müssten, betonte sie. Beispielsweise hätten viele Firmen, die überwiegend Desktops mit XP im Einsatz haben, bereits zuvor, bei der Umstellung auf dieses System, ihre Desktops runderneuert. Auch deshalb könnten sie sich mit der Umstellungsentscheidung mehr Zeit lassen. Wenn diese Firmen erst im Jahr 2009 beginnen, würde dies vollkommen ausreichen, meinte Jump. Anderen Firmen, die auf Vista migrieren wollen, riet sie aber dazu, dies bis zum Ende dieses Jahres anzupacken. Etwa weil sie sonst wegen auslaufender Supportverträge in Bedrängnis kommen.

“Es gibt hier aber kein Pauschalurteil und kein Richtig und Falsch – wenn nicht die spezifische Situation bei dem einzelnen Unternehmen mit einbezogen wird”, schränkte sie ein. “Es hängt vieles von der Geschäftsstrategie ab, von den Anwenderstrukturen, den Business-Bedürfnissen und davon, wie die vorhandenen Computer aufgebaut sind, welche Systeme gebraucht und wie sie eingesetzt werden. Wir können – ohne die Fakten zu kennen – nicht dazu raten, entweder schnell oder langsam zu migrieren, oder aber die Windows-Welt gleich ganz zu verlassen.”