Welche Applikationen eignen sich für SaaS?

Software as a Service (SaaS) ist in aller Munde. Doch längst eigenen sich nicht alle Anwendungen dazu, als Dienst übers Netz ausgeliefert zu werden. Die Experton Group erklärt, wann man besser die Finger von der SaaS-Architektur lässt.

SaaS kann als die logische Fortführung des zum Ende der Internetblase gescheiterten ASP-Modells bezeichnet werden. Durch gesunkene Verbindungsentgelte, höhere verfügbare Bandbreite und technische Neuerungen bei den Web-Werkzeugen wird dieser Dienst mittlerweile als Alternative zu klassischer Installation wie auch Hosting-, Provisioning- und Outsourcing-Modellen angeboten.

Es muss jedoch berücksichtigt werden, dass sich das Dienstleistungspaket auch bei komplettem Umfang nicht für jedes Unternehmen und jeden Geschäftsprozess eignet. Solange die Standardisierung über die gesamte Breite von Betriebssystem, Middleware, Infrastruktur-Software und Anwendungen nicht weiter fortgeschritten ist und klare Vereinbarungen zwischen Softwarehäusern und Dienstleistern existieren, sollte daher eine sorgfältige Abwägung über den Einsatz vorgenommen werden.

Auf jeden Fall aber kann SaaS heute schon für Anwendungen in Betracht gezogen werden, die folgende Charakteristika aufweisen.

  • 1. keine Mission-Critical-Applikationen
  • 2. keine hohen Sicherheitsanforderungen
  • 3. verteilte Anwenderschaft
  • 4. keine Integration mit On-Premise-Anwendungen
  • 5. keine größeren Anpassungen erforderlich

Zu den hierfür typischen Anwendungen zählen beispielsweise HR und Collaboration. “Mit weiterer Reife des Modells werden aber auch zunehmend unternehmenskritische Applikationen und die Transaktionen zwischen Kunden und Lieferanten betreffende Anwendungen wie etwa Beschaffung oder Logistik unter dem Aspekt ‘Software as a Service’ zu bewerten sein”, so Andreas Burau, Research Director der Experton Group. Das Marktvolumen für SaaS in Deutschland für 2008 beziffert Experton auf etwa 300 Millionen Euro.