Die schlimmste Dreckschleuder im Büro: Die Tastatur

Auch ein Büroarbeitsplatz kann gefährlich sein. Denn in manchen Tastaturen hausen mehr Keime und Erreger als auf der Toilette. Besonders betroffen sind Tastaturen, die von mehreren Mitarbeitern genutzt werden.

Britische Konsumentenschützer der Gruppe Which? haben sich die Tastaturen auf der Insel vorgenommen und haben vier von 33 untersuchten Tastaturen als potentiell gesundheitsschädlich eingestuft. Staphylokokken oder Kolibakterien fühlen sich offenbar zwischen Hautabrieb, Brezenbröseln und anderen Speiseresten offenbar besonders wohl.

Allerdings können diese Keime Lebensmittelvergiftungen und andere Krankheiten auslösen. So sollen die Biologen in einem Fall sogar eine Quarantäne für die Tastatur angeordnet haben, denn in der Tastatur wurde der Grenzwert für Bakterienaufkommen um den Faktor 150 überschritten. Eine parallel durchgeführte Untersuchung zeigte, dass ein Toilettensitz nur etwa ein Fünftel der Bakterien beherbergte.

Knapp 2 Gramm Dreck sammelt sich pro Monat in einer durchschnittlichen britischen Tastatur an. Mit 56 Prozent sind es vor allem Essensreste. Zu 15 Prozent trugen Schweißrückstände bei. Fingernägel, Insekten und Haare waren jeweils zu einem Prozent vertreten.

“Eine Tastatur ist oft ein Spiegel dessen, was in Nase und Darm zu finden ist,” kommentierte Mikrobiologe Peter Wilson gegenüber der BBC. So könnte manche Krankheit wie etwa Schnupfen oder Grippe über die Tastatur übertragen werden.

Die Konsumentengruppe regt daher an, Tasturen öfter zu reinigen. Dietmar Rentsch, Senior Product Manager beim Tastaturspezialisten Cherry, wusste von bayerischen Behörden zu berichten, wo Halbjährlich die Tasten von den Keyboard gezogen werden und dann in die Spülmaschine wandern.

Die Konsumentengruppe Which? empfiehlt das Ausschütteln der Tastatur und anschließendes Wischen mit einem Feuchttuch. Von Zeit zu Zeit sollte die Tastatur mit einem in Alkohol getränkten Lappen desinfiziert werden.