Umfrage: Soll man jetzt SaaS einsetzen?

Outsourcen oder selber machen – im IT-Umfeld stellt sich diese Frage in fast allen Bereichen. Von der Spesen-Abrechnung über CRM bis hin zum ERP – für fast alle Bereiche gibt es On-Demand-Varianten, die die Ressourcen des Unternehmens entlasten und mehr Flexibilität bringen sollen. Nicht immer wird dieses Versprechen erfüllt. silicon.de befragte führende B2B-Anbieter zum Wettbewerb “On-Demand gegen On-Premise”.

Auch Ariel Lüdi, Vorsitzender der Geschäftsleitung der hybris-Gruppe sieht Einschränkungen. Der CRM-Experte weiß, wovon er spricht: Als ehemaliger Europa-Vertriebschef von Salesforce.com kennt er den SaaS-Ansatz nur zu gut. “Ich selbst bin ein Verfechter des On-Demand-Ansatzes. Aber viele Anwender haben fast immer das Bedürfnis, Daten offline nutzen oder bearbeiten zu können. Somit stellen viele reine Online-Dienste meist eine große Einschränkung für viele Anwender dar”, sagt Lüdi. Selbst ein reinrassiger SaaS-Anbieter wie Salesforce.com musste auf Druck der Kunden einen Offline-Clienten seiner CRM-Lösung anbieten und auch die Online-Office-Applikationen von Google kämpfen mit den gleichen Akzeptanzproblemen.

Ein zweiter wichtiger Punkt ist für hybris die Benutzeroberfläche. Überall dort, wo das Userinterface nicht im Mittelpunkt steht, kann On-Demand-Software nach Einschätzung des Unternehmens erfolgreich sein. Das gilt besonders für firmeninterne Applikationen wie CRM, ERP oder HR-Lösungen. Hier wird die Oberfläche ganz sicher nicht über Sieg oder Niederlage entscheiden. Ganz anders sieht es bei den kundenorientierten Prozessen rund um das Thema E-Commerce aus. Selbst bei nur mittleren Ansprüchen sei die klassische Variante in Punkto Anpassbarkeit dem SaaS-Konzept überlegen.

Positiv ist die Einschätzung des On-Demand-Systems in Sachen Sicherheit: Hier sieht hybris die entsprechenden Angebote leicht vorn. Sobald Sicherheitslücken dem Anbieter bekannt geworden sind, ist die neue, sichere Version auch schon beim Kunden – jedenfalls im Idealfall. Selbst ein immenser Aufwand für das Schließen von Hacker-Einfallstüren kann auf viele Nutzer umgelegt werden und fällt so letztlich aus Kostensicht kaum ins Gewicht. Mit “Bordmitteln” bei einer On-Premise-Variante zu ähnlich guten Ergebnissen zu kommen, dürfte fast unmöglich sein.