ISC: Microsoft drängt in den Supercomputer-Markt

Auf der ‘International Supercomputing Conference’ (ISC), die bis zum 20. Juni in Dresden stattfindet, hat Microsoft sein Debüt unter den ersten 25 der 500 größten Supercomputer publik gemacht.

Der Softwareriese gab bekannt, dass das US-amerikanische ‘National Center for Supercomputing Applications’ (NCSA) Microsofts ‘Windows HPC Server 2008’ für seinen Supercomputer mit 68,5 TeraFlops an der Universität von Illinois in Urbana-Champaign einsetzt. Damit belegt Microsoft Platz 23 der Top500-Liste der größten Supercomputer weltweit. Die neue Top500-Liste wurde ebenfalls auf der ISC vorgestellt.

Microsoft hat zudem angekündigt, dass der Release Candidate (RC) der neuen Betriebssystem-Version Ende Juni als Download verfügbar sein wird. Die finale Version des Betriebssystems steht dann in der zweiten Jahreshälfte zur Verfügung.

Nach Angaben von Microsoft ist der HPC Server 2008 für tausende von Prozessor-Kernen hoch skalierbar. Er enthält mit ‘Network-Direct’ eine neue Hochgeschwindigkeits-Netzwerk-Schnittstelle, effiziente und skalierbare Cluster-Management-Tools sowie einen ‘Job Scheduler’ für Service-orientierte Architekturen (SOA). Zudem unterstützt die Standards wie das ‘High Performance Computing Basic Profile’ (HPCBP) des Open Grid Forum.

Das Microsoft-System wird bereits von Beta-Anwendern eingesetzt. So entwickelte das NCSA damit einen Supercomputer mit 77,7 Prozent Effizienz auf 9472 Core-Prozessoren. “Das ist eine zehnprozentige Verbesserung gegenüber den Ergebnissen, die wir mit Linux auf derselben Hardware erreicht haben”, sagte Robert Pennington, stellvertretender Direktor des NCSA. Ein weiterer Cluster mit Windows HPC Server 2008 wurde an der schwedischen Universität Umea realisiert. Dieses System erreicht 46 TeraFlops und 85,5 Prozent Effizienz auf 5376 Prozessor-Kernen. Damit ist das System der zweitgrößte Windows-Cluster weltweit.

Bereits im vergangenen Herbst hatte Microsoft die Parallel Computing Initiative gegründet. In deren Rahmen soll eine Sammlung von Entwicklungs-Tools für Multikern-Desktops und -Cluster entstehen. Diese stellen parallele Rechenleistung möglichst vielen kommerziellen Anwendungen zur Verfügung.