LinkedIn greift Xing an

Das US-Business-Netzwerk LinkedIn will in neue Regionen expandieren und stößt hier aber auf bereits etablierte Marken. Im Zuge einer neuen Finanzierungsrunde konnte das Unternehmen rund 53 Millionen Dollar abschöpfen und will mit diesen Mitteln das Geschäft ausbauen.

Nun startet das US-Business-Netzwerk LinkedIn einen Eroberungsfeldzug in Europa. Wie die New York Times berichtet, ist das Business-Netzwerk inzwischen rund eine Millarde Dollar wert und laut eigenen Angaben inzwischen auch gewinnbringend. In Europa wird LinkedIn vor allem versuchen, den etablierten Konkurrenten Xing zu übertrumpfen.

Der europäische Marktführer unter den Business-Plattformen zeigt sich selbstbewusst und lässt sich von der drohenden Konkurrenz nicht einschüchtern. “Business-Netzwerke bieten ihren Nutzern einen unverzichtbaren Mehrwert im täglichen Berufsleben. Dass andere Social-Network-Anbieter ihr Produkt für den europäischen Markt attraktiver machen wollen, zeigt, wie strategisch wichtig der Markt und wie groß das Potenzial für weiteres Wachstum ist”, sagt Daniela Hinrichs, Pressesprecherin von Xing. Der besondere Wert von Xing liege im hohen Aktivitätslevel der Mitglieder. “Mittlerweile haben wir über 420.000 zahlende Kunden – kein Social Network weltweit hat mehr Mitglieder, die für Premium-Funktionen zahlen”, ergänzt Hinrichs.

In Europa sind derzeit etwa 5,71 Millionen Menschen bei Xing als Mitglieder registriert. LinkedIn verzeichnet weltweit eine Nutzergemeinde von rund 23 Millionen – sechs Millionen davon in Europa. Noch in diesem Jahr werde LinkedIn auch eine Plattform für den deutschen Markt starten, so das Unternehmen. “Wir wollen ein breites und wichtiges Business-Tool schaffen, das von Millionen Geschäftsleuten und Berufstätigen zur Verbesserung ihrer täglichen Arbeit genutzt wird”, so Dan Nye, CEO bei LinkedIn.

Das US-Netzwerk plant auch die Einführung neuer Funktionen, wie beispielsweise einen Gruppenkalender und spezielle Services für Unternehmen. Bisher präsentierte sich LinkedIn eher reduziert und unterstützte eigentlich nur wenige typische Social-Networking-Funktionen. So forderte das seit vier Jahren bestehende Portal vergangenen Herbst seine Mitglieder erstmals dazu auf, auch Fotos zu ihren Profilen hinzuzufügen. Anders als die meisten anderen Netzwerke verzichtet LinkedIn auf besondere Unterhaltungsmöglichkeiten und konzentriert sich auf das nüchterne Geschäftsleben. Das spiegelt sich auch in den Nutzern wider: Im Durchschnitt sind LinkedIn-Mitglieder 41 Jahre alt und wenig daran interessiert, Partys zu planen oder schräge Fotos online zu stellen.