Telekom bastelt weiter an vollständiger DSL-Landkarte

“Wir werden Ende 2008 rund 96 Prozent aller Haushalte mit DSL versorgen, und das in über achtzig Prozent aller Anschlüsse mit mehr als zwei Megabit pro Sekunde”, sagte Timotheus Höttges, im Vorstand der Telekom für das Festnetz zuständig während der Funkausstellung IFA in Berlin.

Hintergrund der Anstrengungen sind Forderungen aus Politik und Wirtschaft nach einer flächendeckenden Versorgung mit schnellen Internetanschlüssen in Deutschland. In einigen ländlichen Regionen ist diese immer noch nicht gewährleistet. “Die Deutsche Telekom ist sich Ihrer Verantwortung für Deutschland bewusst und erschließt das Land nahezu flächendeckend mit schnellen Internetanschlüssen”, sagte Höttges.

Nach seinen Worten kostete der Ausbau des DSL-Netzes den Konzern allein in diesem Jahr 200 Millionen Euro – damit sei die Telekom der größte Investor unter den Netzbetreibern. Konkurrenten wie Vodafone/Arcor oder Versatel sind mit ihrer Infrastruktur vor allem in Ballungsgebieten präsent.

Die Aufrüstung der Netze spielt bei der Telekom eine zentrale Rolle, um die Rückgänge in der traditionellen Festnetztelefonie auszugleichen. “Im ‘Neuen Festnetz’ laufen uns die Kunden nicht weg, ganz im Gegenteil”, sagte Höttges. Er bekräftigte die Absicht, mindestens jeden zweiten DSL-Neukunden unter Vertrag nehmen zu wollen. Sein Ziel ist es, den Umsatz des derzeit rückläufigen Festnetzgeschäfts bis zum Jahr 2010 zu stabilisieren.

Dennoch halten Experten eine Komplettabdeckung aller ländlichen Regionen mit DSL-Netzen für unwahrscheinlich. Als mögliche Lösung gilt die Nutzung von freiwerdenden TV-Frequenzen. Die Mobilfunkanbieter – allen voran Vodafone – wollen diese nutzen und damit breitbandige Zugänge über die Luft anbieten. Einige Bundesländer lehnen dies allerdings ab.