Jugend: “Informatiker sind gefragt, aber langweilig”

Für die ‘Generation Digital’, Jugendliche und Berufseinsteiger zwischen 14 und 29 Jahren, ist eine Karriere in der IT-Branche nur wenig erstrebenswert. Das ergab eine Studie von Computacenter und TNS Emnid.

Darin hat der IT-Dienstleister die digitale Lebenswelt der Generation Digital sowie deren Einstellung zu Berufen im ITK-Umfeld untersucht. Die Generation Digital ist demnach täglich in Online Communities wie StudiVZ oder SchülerVZ unterwegs und kann technische Geräte intuitiv und ohne Bedienungsanleitung bedienen – einen Job im IT-Umfeld ergreift sie jedoch nur in den wenigsten Fällen.

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So können sich der Studie zufolge zwar 30 Prozent der Befragten vorstellen, einen informationstechnischen Beruf zu ergreifen. Von dieser Gruppe jedoch hält nur jeder Fünfte die IT-Branche für ein attraktives Berufsfeld. Die Ergebnisse zeigen, dass die Jugendlichen dieser in Bezug auf die Karrieremöglichkeiten zwar durchaus positive Attribute zuordnen, jedoch zu wenig über die konkreten Berufsbilder und mögliche Ausbildungs- und Karrierewege wissen. Dies führt in vielen Fällen zu falschen Einschätzungen hinsichtlich der Anforderungen von IT-Berufen. Daraus resultiert ein nicht mehr zeitgemäßes Image der gesamten Branche.

So glauben 80 Prozent der Befragten, dass Beschäftigte im IT-Bereich Freude an ihrer Tätigkeit haben. 74 Prozent sind der Meinung, dass der Beruf des Informatikers auch in Zukunft noch stärker gefragt sei, selbstständiges Arbeiten ermögliche (77 Prozent) sowie gute Aufstiegschancen (70 Prozent) und viele offene Stellen biete (67 Prozent).

Dem Informatiker jedoch ordnen die Jugendlichen im Vergleich zu anderen Berufen (Unternehmer, Arzt, Anwalt, Lehrer) das Image eines Eigenbrötlers zu, der wenig Kontakt zu anderen Menschen hat. Das Ansehen des Informatikers in der Gesellschaft ist nach Meinung der jungen Erwachsenen von allen abgefragten Berufen am niedrigsten. Dieses Image überträgt sich scheinbar auf die gesamte Branche.

“Die negativen Imagefaktoren überwiegen offenbar im Entscheidungsprozess pro oder kontra IT-Beruf”, sagte Klaus-Peter Schöppner, Geschäftsführer der TNS Emnid Medien- und Sozialforschung. “Zudem hat nur eine Minderheit der Befragten eine genaue Vorstellung, was sich hinter den oft kryptischen Berufsbezeichnungen in der ITK-Branche verbirgt. Dies führt dazu, dass sich die meisten Jugendlichen gegen eine Karriere in der IT entscheiden.”