Yahoo darf mit AOL über Übernahme verhandeln

Der neu zusammengesetzte Verwaltungsrat des Internet-Medienkonzerns Yahoo hat neue Verhandlungen mit dem Medienkonzern Time Warner über die Zukunft von dessen Online-Sparte AOL genehmigt. Das berichtet die Financial Times und beruft sich dabei auf eine mit der Situation vertraute Person.

Im neuen Board von Yahoo sitzt seit kurzem auch der kritische Großinvestor Carl Icahn. Das Treffen der Yahoo-Directors war das erste seit der Umbesetzung. Derzeit führen beide Firmen aber keine konkreten Verhandlungen, hieß es. Yahoo war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.

Time Warner hatte im August angekündigt, sich stärker auf sein Kerngeschäft Musik zu konzentrieren und AOL in die Sparten Internet-Werbung und Internet-Verbindungen aufzuspalten. Experten zufolge wird dadurch ein Verkauf einer oder beider Sparten immer wahrscheinlicher. Über das Werbegeschäft hat Time Warner in der Vergangenheit neben Yahoo auch mit dessen Rivalen Microsoft gesprochen.

Aber auch ansonsten hat der neue Verwaltungsrat um Carl Icahn jede Menge zu tun. Die Aktien von Yahoo sind um 34 Prozent gefallen, seitdem Microsoft im Mai seine Übernahme-Offerte zurückgezogen hatte. Da Microsoft jetzt einen Aktienrückkaufsplan über 40 Milliarden Dollar angekündigt hat – dies entspricht in etwa dem Betrag, den der Software-Gigant für Yahoo ausgeben wollte -, stehen die Chancen auf einen künftigen Deal schlechter.