“Open Source BI gegen Unterversorgte und Zuvielzahler”

JasperSoft ist einer der wenigen Anbieter, die eine quelloffene Lösung für Business Intelligence (BI) bereit halten. Was das dem Anwender bringt, und warum sich das vergleichsweise kleine Unternehmen zwischen BI-Giganten wie Business Objects oder Cognos trotzdem wohlfühlt, erklärt CEO Brian Gentile im silicon.de-Interview.

silicon.de: Sind diese Anwender etwa speziellen Branche oder einer bestimmten Unternehmensgröße zuzuordnen?

Brian Gentile: Der Bereich, in dem wir unsere meisten Kunden haben, heißt Software und Technologie. Nummer zwei ist der Finanzsektor, an dritter und vierter Steller kommen Healthcare und Regierungsstellen. Und dann kommt eine Vielzahl von Branchen.

silicon.de: Wo liegen denn Grenzen der Jasper-Lösungen. In welchen Bereich haben sie noch den längsten Weg vor sich?

Brian Gentile: Wir haben ‘JasperReport’. Das zweite Produkt, das wir haben ist ‘iReport’, das eine grafische Entwicklungsumgebung, die mit JasperReport mit drag and drop arbeitet. ‘JasperServer’ ist ein Repository-basiertes Tools. Es bietet ein Query-Design-Tool, ein Sceduling und eine Verwaltung für dieses Sceduling. Es bietet ein Enterprise-Integration-Tool, wie zum Beipsiel Authentisierung oder Single Sign on. Das ist derzeit das populärste Tool für unsere kommerziellen Kunden und bei größeren Unternehmen. Das vierte ist ‘JasperAnalysis’. Das ist eine Art Add-on zu Server. Es ist ein Set aus multidimensionalen Tools. Dabei sind auch eine OLAP-Engine (Online Analytical Processing) und verschiedene Visualisierungstools enthalten. Zudem erweitern wir das Produkt ständig. Das fünfte Produkt ist ‘JasperETL’ (Extract, Transform, Load). Damit kann man Data Marts und Data Warehouses und das ist auch das einzige Produkt, das wir als OEM haben. Das Produkt stammt von Talend. Jetzt haben wir von Talend eine spezielle Version von Talend Open Source Data Integration. Alle diese Produkte zusammen nennen wir die ‘JasperSoft BI-Suite’.

silicon.de: Wie unterscheidet sich aber JasperSoft von anderen quelloffenen BI-Lösungen wie etwa Pentaho oder Actuate mit BIRT?

Brian Gentile: Actuate hat mit BIRT eine schöne Reporting-Library eingeführt, die aber exklusiv auf Eclipse läuft. Wir haben viel Respekt vor BIRT, aber es ist lediglich eine Konkurrenz für JasperReport. Wir sehen sie ab und zu, aber wir treffen nicht all zu oft auf BIRT. Pentaho ist dagegen viel breiter aufgestellt. Sie haben verschiedene Projekte in ein kommerzielles Modell überführt. Das Tool mit dem Pentaho am stärksten ist, heißt ETL. Sie führen das ETL-Projekt KETTLE an. Darauf ist ein großer Teil ihres Erfolges zurückzuführen. Daher konkurrieren sie vor allem mit Talend. Also wir haben auf der einen Seite BIRT mit Reporting und auf der anderen Seite ETL als starke Konkurrenten. Wir aber decken das Gesamte Themengebiet bei BI ab.