Balda droht Schadenersatzklage in Millionenhöhe

Dem Handyzulieferer Balda droht eine Schadenersatzklage von bis zu 40 Millionen Euro durch den Großaktionär Audley Capital. Hintergrund für den Zwist sind die bereits Ende September dieses Jahres angekündigten Pläne Baldas, den Anteil am Touch-Screen-Produzenten TPK um zwölf Prozent von 50 auf 38 Prozent zu verringern.

Wie das Handelsblatt unter Berufung auf Unternehmenskreise berichtet, fühlt sich der Hedge Fonds von der Konzernführung betrogen und kündigte an, sowohl Vorstand als auch Aufsichtsrat verklagen zu wollen, wenn Balda wegen der Reduzierung “schwerwiegende Vermögensschaden zugefügt” werden sollten und der Konzern infolgedessen Insolvenz anmelden müsste. Zuvor hatte Balda bekannt gegeben, die Anteile an ein Unternehmen von Mitgesellschafter Michael Chiang für 1,7 Millionen Euro zu verkaufen, um Liquidität zu generieren.

Der Kritik Audley Capitals steht Balda gelassen gegenüber. “Wir sprechen mit unseren Großaktionären direkt und nicht über die Medien. Das weitere Vorgehen wird nun intern geprüft”, sagt Balda-Sprecher Clas Röhl. An der TPK-Reduzierung wolle man aber weiter festhalten. “Obwohl das Segment Touch-Screens eine dynamische Wachstumsentwicklung aufweist, war es auf der Ertragsseite nicht so rentabel, wie wir es uns erhofft hatten”, erklärt Röhl weiter. Das auf den ersten Blick paradoxe Verhalten Baldas, seinen Anteil in einem boomenden Bereich zu verschlanken, stößt bei den Aktionären nur auf wenig Gegenliebe. In einem offenen Brief spricht Audley-Capital-Chef Michael Treichl, der zu 10 Prozent an Balda beteiligt ist, offen aus, was gegenwärtig offenbar viele Balda-Aktionäre denken. Kurz nach der Ankündigung der TPK-Pläne stürzte der Balda-Kurs um 47 Prozent in die Tiefe.