Global Sourcing lohnt sich für den deutschen ITK-Mittelstand

Ein von Berlecon Research veröffentlichter Fallstudienreport zeigt, wie mittelständische ITK-Anbieter durch Einbindung von Nearshore-Ressourcen ihre Wettbewerbsfähigkeit steigern können.

In dem Report ‘Nearshoring als Managed Service’ wird das Potenzial von Nearshoring im Managed-Service-Modell diskutiert. Die Analyse beleuchtet Vor- und Nachteile von Managed Nearshoring im Vergleich zu herkömmlichen Global-Sourcing-Konzepten. Kern des Reports bilden vier ausführliche Fallstudien mit mittelständischen ITK-Anbietern in Deutschland, die Managed-Nearshoring-Leistungen beziehen.

Kostendruck, Fachkräftemangel und ein zunehmender globaler Wettbewerb zwingen mittelständische ITK-Dienstleister und Softwareanbieter dazu, ihre Sourcing-Konzepte zu überdenken und Möglichkeiten zur Einbindung von Near- oder Offshore-Ressourcen zu prüfen.

Allerdings stehen viele Akteure dabei vor einem Problem: Auf der einen Seite verfügen Mittelständler kaum über die personellen und finanziellen Mittel, um eigenständig Lieferzentren im Ausland aufzubauen und die damit verbundenen Risiken zu tragen. Auf der anderen Seite kommt herkömmliches Outsourcing für die meisten ITK-Anbieter nicht in Frage, da die auszulagernden Leistungen eng mit dem Kerngeschäft verzahnt sind.

Der Berlecon-Report zeigt, dass Managed Nearshoring dieses Problem lösen kann. Das funktioniert auf die Weise, dass spezialisierte Global-Sourcing-Anbieter Personal und Infrastruktur im Ausland bereitstellen und bei Bedarf ergänzende Beratungs- und Projektmanagementleistungen anbieten. Die Kontrolle über die Auslandsaktivitäten verbleibt jedoch dabei beim Kunden, er entscheidet über Prozessgestaltung und Personaleinsatz.

“Auf diese Weise können mittelständische ITK-Anbieter mit begrenztem Risiko und Mitteleinsatz globale Liefermodelle verwirklichen. Unsere Fallstudien zeigen, dass der Einstieg in Global Sourcing bereits mit Nearshore-Teams ab drei Personen möglich und lohnend ist”, sagte Dr. Andreas Stiehler, Senior Analyst bei Berlecon Research. Stiehler empfiehlt, Global-Sourcing-Vorhaben als strategisches Investment zur Unterstützung von Wettbewerbszielen und nicht als reine Sparmaßnahme zu betrachten. Niedrigere Personalkosten sind zwar das Hauptmotiv für den Aufbau der Nearshore-Kapazitäten, “wer aber nur auf die Einsparmöglichkeiten schaut, riskiert, Wachstumschancen zu verpassen”, gibt der Berlecon-Analyst zu bedenken.