SharePoint-Integrator hilft Notes-Usern

Deutschland ist ein Notes-User-Land. Viele von ihnen wollen jetzt die gewohnte Microsoft-Welt. Für Migrationen ist aber oft kein Geld da. Eine neue Sharepoint-Integration für Lotus Notes soll den Anwendern Millionen Dollar sparen. Analyst David Ferris und Yaacov Cohen, der CEO des Integrationsspezialisten Mainsoft, im Gespräch mit silicon.de.

Die Mainsoft Corporation hat den deutschen Markt für sich entdeckt. Der Anbieter von Interoperabilitätssoftware auf Java-Basis für Microsoft SharePoint ist gleichzeitig IBM-Partner. Die Firma stellte heute den ‘SharePoint Integrator for Lotus Notes’ für den deutschen, österreichischen und schweizerischen Markt vor.

Da Deutschland gemeinhin als starker Notes-Nutzermarkt gilt, ist hier auch sehr früh ein Trend erkennbar. David Ferris Principal Analyst von Ferris Research: “Lotus-Nutzer haben eine richtige Migrationswelle losgetreten. Microsoft SharePoint ist die Mainstream-Lösung schlechthin und jeder will mit dieser Mode mitgehen.” Ferris hat viele Notes-Nutzer unter seinen Kunden, die Ferris Research berät. Ihm zufolge schrecken die meisten von ihnen selbst in der Rezession nicht davor zurück, neue Leute anzuheuern um SharePoint zu verstehen und voll ausschöpfen zu können. Der Migration wird also viel geopfert.

“Das hat einen einfachen Grund”, beschrieb er. “E-Mail und Collaboration-Werkzeuge sind heute auch bei Unternehmen, die Notes im Haus haben, meist Microsoft-Produkte. Die Kommunikation mit Nicht-Notes-Nutzern außerhalb erscheint ihnen oft einfacher. Das hat zur Folge, dass die Nutzer nicht mehr einsehen, warum sie überhaupt Lotus nutzen sollen. Sie wollen scharenweise migrieren.” Die Frage, ob sich IBM dieses Trends bewusst sei, bejahte er. IBM steuere mit Technologie und Beratung gegen, der Erfolg sei aber noch nicht abzusehen.

Doch die Migration ist aufwändig und teuer. “Vor allem die Konvertierung der Anwendungen stellt ein Problem dar, das den meisten Migrationswilligen erst dann bewusst wird, wenn sie bereits mitten im Umbau sind”, sagte er. Beispielsweise hat die Weltbank etwa 10.000 Nutzer auf Notes. Das würde Ferris zufolge Migrationskosten in Höhe von 10 Millionen Dollar nach sich ziehen. Und das nur für die Migration der Anwendungen. Professional Services und die Auslagen für Integrationspartnerfirmen sind hier noch gar nicht eingerechnet, meinte er. “Für die meisten Unternehmen ist es wesentlich kostengünstiger und stressfreier, wenn sie bei Lotus Notes bleiben”, räumte er ein. “Je nach Umgebung kann sich die Frage aber anders darstellen. Es gibt kein Pauschalurteil. So ist es vielleicht hier möglich zu migrieren, dort viel zu teuer und an anderer Stelle würde eine gute Integration der Welten schon sehr viel helfen. Notes-Anwender finden Sharepoint sehr modisch, aber wer realistisch ist, sieht auch die Konsequenzen.”