Infineon zweifelt an Qimonda-Zukunft

Trotz des staatlichen Rettungspakets bangt der Halbleiterkonzern Infineon um die Zukunft seiner angeschlagenen Tochter. Die Hilfen seien kein Garant für die Sanierung. Qimonda wurden unlängst Notdarlehen über 325 Millionen Euro und Bürgschaften für Kredite über 280 Millionen Euro zugesagt.

Es sei allerdings “nicht sicher gestellt”, dass die Maßnahmen “es Qimonda ermöglichen, ihre Verpflichtungen zu erfüllen, oder dass Qimonda weitere operative oder strategische Initiativen erfolgreich umsetzen kann, die geeignet sind, ihre finanzielle Lage zu verbessern”, hieß es jetzt im Geschäftsbericht von Infineon.

Für den Fall, dass die Tochter mit den Kreditverhandlungen und der Sanierung scheitere, “könnte Qimonda Schwierigkeiten haben, ihren fälligen Verpflichtungen nachzukommen”, erklärte Infineon weiter. Verhandlungen über einen ersten Kredit über 150 Millionen Euro, der unter Staatsbürgschaft gewährt werden soll, seien aber bereits in einem fortgeschrittenen Stadium. Neben den öffentlichen Bürgschaften stellen der Mutterkonzern Infineon, der Freistaat Sachsen und das Land Portugal dem schlingernden Speicherchiphersteller 325 Millionen Euro an Krediten zur Verfügung.

Infineon selbst versucht unterdessen, seine Finanzschulden schnellstmöglich zu verringern. Im Oktober und November kaufte der Konzern nach eigenen Angaben Umtausch- und Wandelanleihenanteile über insgesamt 117 Millionen Euro zurück. Im laufenden und kommenden Geschäftsjahr bezifferte der Konzern seine fälligen Verbindlichkeiten auf 980 Millionen Euro. Die Möglichkeiten der Refinanzierung seien aufgrund des niedrigen jedoch Kursniveaus eingeschränkt.