Siemens-Vorstand zu geldgierig?

Aktionäre von Siemens wollen auf der Hauptversammlung am 27. Januar die geplante Erhöhung der Bezüge für Aufsichtsratsmitglieder verhindern. Das meldete das Nachrichtenmagazin Der Spiegel.

Demnach wirft ein Verein von Belegschaftsaktionären dem Siemens-Aufsichtsrat angesichts der Wirtschaftskrise “Insensibilität und Maßlosigkeit” vor.

Der Verein will zur Hauptversammlung einen Antrag einbringen. Darin heißt es, die geplante Erhöhung der Bezüge für Aufsichtsratschef Gerhard Cromme sei nicht vertretbar. Die Neuregelung bedeute für Cromme ein Plus von 157 Prozent auf 796.000 Euro.

Die Zahlen seien aus der Luft gegriffen, sagte ein Siemens-Sprecher. Siemens plane, den Geschäftserfolg mehr als bisher in die Vergütung einfließen zu lassen. Es gebe bislang keine Grundlage, auf der die Bezüge des Aufsichtsrates für das Jahr 2009 berechnet werden könnten.

Das Unternehmen begründet die Anhebung in der Einladung zur Hauptversammlung so: “Die Anforderungen an Aufsichtsratsmitglieder und die Arbeitsbelastung, insbesondere für den Vorsitzenden (…) sind beständig gestiegen. Dies soll bei der Vergütung entsprechend berücksichtigt werden.”

In der Kritik soll auch Peter Löscher stehen, der CEO von Siemens. Löscher verdient zehn Millionen Euro im Jahr und hatte im vergangenen Geschäftsjahr damit wahrscheinlich höhere Bezüge als Josef Ackermann, der Chef der Deutschen Bank.

Peter Loescher
Löscher: Zehn Millionen Euro im Jahr
Foto: Siemens