Besser als der Bundes-CIO? Obama will einen US-CTO

Heute wird Barack Obama als 44. Präsident der Vereinigten Staaten vereidigt. Es ist der erste bekennende Technik-Fan im Amt. Der die Möglichkeiten moderner Kommunikation voll ausnutzt. Zu seinen Plänen gehört es auch, einen Bundes-Chief Information Officer (CIO) – ähnlich dem Bundes-CIO in Deutschland – einzuführen. Er wird dann aber als CTO (Chief Technology Officer) firmieren.

Etwas mehr Transparenz stünde der US-Regierung gut zu Gesicht: Datenschützer in den USA beklagen seit Jahren die überwachungsstaatlichen Maßnahmen unter Bush. Inwieweit Obamas CTO hier für Offenheit sorgen wird, ist aber strittig. E-Mail- und Telefonabhörmaßnahmen erfolgen bislang weitestgehend im Dunkeln. Spionageaktionen an Bürgern, die verdächtigt werden, angeblich in Kontakt zu terroristischen Organisationen zu stehen, werden von der National Security Agency (NSA) ohne richterliche Genehmigung durchgeführt, so das Wired Magazine.

Obwohl das Bekanntwerden der heimlichen Lauschangriffe schon 2005 für einen öffentlichen Skandal sorgte, wurden nähere Informationen dazu bislang unter Verschluss gehalten. Mit der Ablöse von Bush und seiner Regierungsmannschaft soll nun Bewegung in die Datenschutzaffäre kommen.

An Personal für das Amt des CTO mangelt es nicht: Als besonders heißer Kandidat wird Sun-Mitbegründer Bill Joy gehandelt, wie die New York Times im November berichtete. Ein Anwärter ist auch Julius Genachowski, Ex-Chef der Firma InterActiveCorp (IAC). Er betreut bereits den Stab, der die Übergabe der Regierungs-IT an Obamas Leute leitet. Er war bereits während der Regierung von Bill Clinton als Berater tätig und führte das Team, das hinter dem Technology and Innovation Plan steckte. Andere Kandidaten wie etwa Jeffrey Bezos von Amazon oder Eric Schmidt von Google haben bereits abgewunken.