Qimonda ist insolvent

Nachdem das Rettungspaket der sächsischen Regierung geplatzt ist, muss Chiphersteller Qimonda Insolvenz beantragen. Die finanzielle Situation hatte sich für den angeschlagenen Hersteller in den vergangenen Wochen zusätzlich verschärft.

Nach dem Scheitern des Rettungspaketes hofft nun Hightech-Verband BITKOM auf eine erfolgreiche Sanierung des Chipherstellers Qimonda. 2Ein Überleben von Qimonda hat für den Hightech-Standort Deutschland strategische Bedeutung. Der Konzern arbeitet intensiv mit öffentlichen Forschungseinrichtungen zusammen und ist eng mit der mittelständischen Zulieferindustrie verknüpft”, so Geschäftsführer Bernhard Rohleder. Der Hersteller haben eine ausgezeichnete technologische Basis. Wie alle Halbleiterhersteller kämpfe Qimonda jedoch mit der schwierigen Marktsituation.

2008 ist der Markt für Speicherchips um 15 Prozent auf 38,4 Milliarden Euro eingebrochen, wie aus den World Semiconductor Trade Statistics (WSTS) hervorgeht. Im Jahr 2009 wird mit einem weiteren Rückgang um 5 Prozent auf 36,6 Milliarden Euro gerechnet. Grund für das Minus ist die schlechte Entwicklung der Weltwirtschaft, die zu einem drastischen Rückgang der Nachfrage nach Speicherchips geführt hat. Verschärft wird die Lage durch die schlechteren Finanzierungsbedingungen auf den internationalen Kapitalmärkten. Erst im kommenden Jahr erwarten die Marktforscher wieder ein Marktwachstum.

Jetzt fordert der BITKOM von der Politik, die Rahmenbedingungen für die Hightech-Industrie weiter zu verbessern: “Im Rahmen des Konjunkturprogramms sollte ein großer Teil der Mittel in die Hightech-Infrastruktur fließen”, fordert Rohleder. Ein wichtiges Instrument zur Stützung der Hightech-Industrie sei etwa die Einführung der steuerlichen Förderung von Forschungs- und Entwicklungsausgaben. Dann könnten Unternehmen Personalausgaben für Forscher, Investitionen in Geräte oder Aufträge an externe Forschungseinrichtungen steuerlich geltend machen, was steigenden Investitionen in Forschung und Entwicklung führen könnte.