Deutsche Unternehmen vertrauen nicht nur einem IT-Partner

Der Großteil der deutschen Unternehmen hält nicht viel von einer Systemkonsolidierung und der Festlegung auf einen IT-Hauptlieferanten.

Die Berliner Völcker Informatik AG, ein Anbieter von Identity Management und Auditing Systemen, hat in einer Umfrage hundert Fach- und Führungskräften aus der IT-Branche zu ihrer Vorgehensweise bei der IT-Partnerauswahl befragt. 46 Prozent halten es für gefährlich nur auf einem IT-Partner zu setzen, da sich das eigene Unternehmen zu sehr in die Abhängigkeit eines “Big Players” wie beispielsweise Oracle, SAP oder IBM begebe, deren Produktpolitik der Einzelne überhaupt nicht beeinflussen kann. Dreißig Prozent der Befragten gehen sogar noch weiter und sagen: “Das muss schiefgehen. So werden oft zu horrenden Kosten Lösungen zusammen gebaut, die nur frustrierte Benutzer hinterlassen.”

“Lange Zeit galt es als Königsweg, die Produkte der Softwaregiganten für alle Aufgaben einzusetzen, für die der strategische Anbieter eine Lösung hat, ganz unabhängig davon, ob es am Markt leistungsfähigere oder günstigere Alternativen gibt”, kommentiert Peter Weierich, Unternehmenssprecher bei Völcker Informatik, die Meinung der Experten. “Offensichtlich kommen die Verantwortlichen jetzt von diesem Weg ab und orientieren sich mehr in Richtung kleinere Spezialanbieter.”

Selbst über den Preis lassen sich die Betriebe hierzulande nicht mehr so ködern wie in früheren Zeiten. “Es wächst die Erkenntnis, dass relativ günstig scheinende Anschaffungskosten häufig hohe Folgekosten haben”, so Weierich weiter. 18 Prozent der im Rahmen der Studie befragten sind jetzt bereits der Meinung, dass die Produkte der “Großen” auf Dauer sogar teurer sind als so genannte “Best-of-Breed”-Lösungen, weil die Standardplattformen einen hohen Programmieraufwand mit sich bringen.

Positiv steht der Beauftragung nur eines IT-Hauptlieferanten eine Minderheit von 34 Prozent gegenüber. Die Begründung lautet hier, dass dies “genau der richtige Weg ist, die Komplexität zu reduzieren und im Wettbewerb die Performance zu erhöhen.” Dazu sagt Weierich: “Das mag vielen als hohe Zahl erscheinen. Ich bin aber überzeugt davon, dass vor zwei, drei Jahren die Quote noch wesentlich höher lag. Insofern ist eine klare Abwärtsentwicklung erkennbar.”