Microsoft-Klage gegen Open-Source-Technologien

Microsoft hat den GPS-Hersteller TomTom wegen Patentverletzungen angeklagt. Dabei stehen offenbar auch Linux-Technologien zur Debatte. Microsoft versichert, damit nicht generell gegen Open Source vorzugehen. In der Branche jedoch gibt es erhebliche Zweifel.

Moglen sieht, trotz aller Beteuerungen seitens Microsofts, Projekte, wie etwa die jüngst bekannt gegebene Technologie-Partnerschaft mit Red Hat, durch diese Klage gefährdet.

Ähnlich äußerte sich auch Jim Zemlin, Executive Director der Linux Foundation in einem Blog. Gleichzeitig will er die Wogen glätten und mahnt zur Ruhe. Selbst wenn sich diese Microsoft-Klage als Angriff auf Linux herausstellen sollte, werde es sehr lange dauern, bis die Community davon etwas spüre. Außerdem sei man auf solche Fälle äußert gut vorbereitet.

Er hoffe, dass Microsoft einsehen wird, dass solche Fälle der Software-Industrie mehr schaden als nützen. Schließlich wollen Anwender Unternehmen, die sich auf Innovationen konzentrieren und keine Prozesse führen.

Keith Bergelt, chief executive of the Open Invention Network, glaubt derzeit nicht an besonders große Auswirkungen auf die Linux-Bewegung. Dennoch erklärt er: “Das zeige, dass Microsoft nicht verstehe, wie man sich als verantwortungsbewusstes Mitglied der Open-Source-Community verhält. Dieses Verhalten richtet sich klar gegen Linux.”

Zwei der Patente hängen mit dem Microsoft-Dateisystem FAT zusammen. Ein Microsoft-Sprecher, erklärte, dass bereits 18 Unternehmen diese Technologie lizenziert hätten. Das dritte Patent, das ein Navigations-Verfahren abdeckt, sei ebenfalls an mehrere Unternehmen lizenziert worden.

Ungeachtet dessen, ob diese Klage tatsächlich größere Auswirkungen hat – oder die Microsoft-Patente vielleicht sogar zerfallen -, heiße das Problem nicht Microsoft, erklärte Mat Asay, General Manager bei dem quelloffenen Dokumentenmanagement-Spezialisten Alfresco.