“Sparen, aber sinnvoll”

Die strategische Planung der IT-Landschaft ist für Unternehmen extrem wichtig. Niemand kann es sich leisten, auf diesem Gebiet zu scheitern oder das Thema nur mit der Gesamtnote “Ausreichend” zu stemmen, so die Einschätzung des Forrester-Analysten Alex Cullen.

Cullen rät den Unternehmen insbesondere angesichts des rauen Weltwirtschaftsklimas, IT-Planung beziehungsweise Enterprise-Architecture-Management (EAM) ganz oben auf die Agenda zu setzen.

Durch eine Umfrage von Forrester wird deutlich, dass die Transparenz von IT-Kosten sowie Informationen über erforderliche Kapazitäten in wirtschaftlich schwierigen Zeiten wichtiger werden. Bei der Suche nach mehr Effizienz und Kontrolle müssen viele IT-Manager jedoch feststellen, dass die genauen IT-Kosten nicht vollständig bekannt sind. Man weiß zwar, welche Kosten für Hardware, Software und Personal anfallen, aber die Ausgaben für die Entwicklung, Bereitstellung und die Lebenszyklen von Applikationen sind weitgehend unbekannt.

Was sind die Gründe hierfür? Erstens sind IT-Prozesse nicht an der Business-Strategie ausgerichtet und zweitens spiegeln ERP-basierte Controlling-Methoden das IT-Kostenmanagement nicht ausreichend wider. Alex Cullen bestätigt, dass zwingend Antworten auf drei W-Fragen gefunden werden müssen: Welche neuen Services brauchen wir? Wann müssen diese Services spätestens laufen? Wie realisieren wir das von der Budgetierung über das Staffing bis zur Umsetzung?

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Alex Cullen
Cullen: “Ausreichend reicht nicht”
Foto: Forrester

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Erschwert wird EAM auch durch die große Anzahl an Lösungen wie Excel, Powerpoint und PPM (Project-Portfolio-Management)-Systeme, die für die Projektplanung im Einsatz sind. Das führt zwangsläufig zu Brüchen und bedingt zum Beispiel folgende Rückmeldungen aus Koordinationsmeetings: “Das ist alles zu komplex!”, “Die Budgets sind nur vage mit IT-Leistungen verknüpft.” oder “Die Geschäftsanforderungen werden nicht berücksichtigt.”

Wer das Thema IT-Planung angesichts dieser Hürden beendet, gefährdet gerade jetzt seine Unternehmensexistenz. Denn die wirtschaftlichen Turbulenzen haben vor allem Fehlinvestitionen, Kapazitätenabbau sowie Fusionen und Übernahmen zur Folge. Die Fusion von Lloyds und HBOS sowie die Übernahme von Merrill Lynch durch die Bank of America zählen zu den bekanntesten Deals der aktuellen Krise. Umstrukturierungen müssen aber auch in anderen Industriezweigen stattfinden. Um den Stürmen des Marktes standzuhalten, legen Unternehmer im Bereich strategischer Planung, Kostenreduktion sowie organisatorische Neugestaltung vermehrt neue Schwerpunkte.