Der CIO muss die IT vor dem Hungertod retten

Rich Murphy, ehemaliger IT-Finanzchef bei der Deutschen Bank, würde in keiner Krise nur sparen – und wenn sie noch so tief ist. Der strategische Berater bei der Firma Planview schlägt vor, dass sich die IT gerade jetzt vor dem ansteckenden Kürzungsfieber des Managements schützen muss. Und zwar, in dem sie an der richtigen Stelle spart.

RTB ist für einen Großteil Ihrer Kosten verantwortlich. Die Reduzierung der RTB-Kosten muss ein Teil der Kultur von IT-Abteilungen und Unternehmen werden. Alle Mitarbeiter der IT-Abteilung sollten darüber nachdenken, was sie in ihrer täglichen Arbeit zu einer Verringerung der Ausgaben beitragen können. Je mehr RTB-Kosten eingespart werden, desto effizienter arbeitet das Unternehmen. Das Verhältnis zwischen Ausgaben und Ertrag verbessert sich, die Kosten für die Bereitstellung und Erbringung von Dienstleistungen sinken, und die Flexibilität, auf wettbewerbsbedingten Preisdruck zu reagieren, nimmt zu.

Unternehmen, die im Branchenvergleich nur geringe Kosten tragen müssen, haben einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil. Da die IT-Aufwendungen einen immer größeren Anteil an den operativen Prozessen von Unternehmen einnehmen, lässt sich dieser Vorteil im Wesentlichen nur über eine Kürzung der RTB-Kosten der IT-Projekte erzielen. Daneben gibt es einen weiteren Vorteil: Je mehr die RTB-Kosten minimiert werden, desto mehr Geld kann in CTB investiert oder als Dividende an die Aktionäre ausgeschüttet werden. Die folgenden drei Beispiele zeigen, wie sich die RTB-Kosten in erfahrungsgemäß kostenintensiven Unternehmensbereichen reduzieren lassen:

Zum einen wären da die Beratungskosten. In guten Zeiten profitieren Beratungsunternehmen von hohen Gewinnen. Jetzt ist es an der Zeit, dieser Praxis einen Riegel vorzuschieben. Fordern Sie eine Preissenkung zwischen 10 und 20 Prozent. Stellen Sie klar, dass dies nur eine vorübergehende Maßnahme ist, dass aber Firmen, die dem zustimmen, auf eine langfristige Partnerschaft bauen können, sobald sich die wirtschaftliche Lage erholt hat. Stellen Sie gleichzeitig klar, dass sich eine Ablehnung des reduzierten Satzes unmittelbar auf die langfristige Zusammenarbeit auswirkt.

Sehen Sie sich als nächstes die Kosten und Richtlinien für die Datenspeicherung an. Die technologischen Veränderungen der letzten Jahre in diesem Bereich bieten ausgezeichnete Möglichkeiten für Kosteneinsparungen. Stellen Sie sicher, dass nur der für die Betriebsführung gesetzlich erforderliche Mindestumfang an Daten archiviert wird. Verschieben Sie sodann ältere Daten in Offline-Speicher oder solche mit niedrigerer Reaktionsgeschwindigkeit, da diese generell günstiger sind. Beispielsweise müssen nicht alle E-Mails drei Jahre lang in einem Online-Speicher aufbewahrt werden. Vielleicht reicht ja auch schon ein Jahr.