Deutsche IT schnuppert französische Luft

Die ‘Invest in France Agency’ ist eine Außenstelle der französischen Regierung, welche es deutschen Unternehmen erleichtert eine Niederlassung in Frankreich zu eröffnen. silicon.de war in Frankreich und hat deutsche IT-Unternehmen besucht.

Ein andere deutsches IT-Unternehmen mit einer großen Niederlassung in Frankreich ist T-System. T-Systems France wurde 2001 gegründet und ist die Tochter des IuK-Providers Deutsche Telekom und die einzige Vertretung der Gruppe Deutsche Telekom in Frankreich. Unter der Führung von Dr. Rolf Markus Werner unterstützt die französische Niederlassung vor allem Unternehmen, die in der Industrie oder der Finanzwirtschaft tätig sind. So zählen etwa die Volvo Group, Airbus und Société Générale zu den Kunden, die von 1800 Mitarbeitern und acht Standorten in Frankreich betreut werden.

T-Systems Frankreich
T-Systems Frankreich: Dr. Rolf Werner, Managing Director und Sprecher der Geschäftsführung; Olivier Crène, VP ICT Operations; Philippe Georges, Marketing & Communications; Patrick Derouin, Leiter Großkundenmanagement (v.r.n.l.)
Foto: silicon.de/Anja Schütz

T-Systems Frankreich wurde damals nicht gegründet, um mit Deutschland zu konkurrieren. Der französische Markt verfügt damals wie heute über viel Wachstumspotential im IuK-Bereich. In Frankreich geht es T-Systems darum, eine gute Vertriebsstruktur zu schaffen und sich danach auszurichten, was der Kunde will. “Wir haben T-Systems in ein gutes Fahrwasser gebracht und wollen international zeigen, dass mehr Wachstum möglich ist”, argumentiert Werner. Unterschiede zum deutschen IuK-Markt gibt es auch bei T-Systems. “T-Systems ist zwar bekannt in Frankreich, doch hier muss man anklopfen und sich bemerkbar machen”, erklärt Werner.

2008 konnte die französische Niederlassung ein moderates Wachstum verzeichnen. Die Niederlassung erwartet besonders im Outsourcing-Bereich einen sprunghaften Anstieg. Auch die Krise beeindruckt T-Systems France kaum. “Wir sind der Meinung, dass wir von der Krise profitieren und das vor allem im Automobil-Bereich”, sagte Werner. Denn in diesem Bereich richten die Unternehmen ihren Fokus auf mögliche Einsparpotentiale und setzen verstärkt auf Outsourcing. Dennoch gibt es auch Kostenreduktionen in Frankreich. “Der Gorilla aus Bonn hilft uns”, sagte Werner. Zu möglichen Entlassungen in der französischen Niederlassung wollte sich der Geschäftsführer nicht äußern.