Nachfrage nach Unterhaltungselektronik sinkt

Der deutsche Markt für Unterhaltungselektronik wird 2009 voraussichtlich um sieben Prozent schrumpfen und ein Umsatzvolumen von 12,5 Milliarden Euro erreichen. Auch in der Europäischen Union soll der Umsatz mit Consumer Electronics (CE) im Schnitt um neun Prozent auf 62 Milliarden Euro sinken. Das wäre der erste Umsatzrückgang seit Mitte der 90er Jahre.

Das berichtet der Branchenverband Bitkom auf Basis aktueller Daten der Markforscher EITO und GFK. Den stärksten Rückgang unter den größten EU-Ländern verzeichnet nach der EITO-Prognose Spanien – mit einem Minus von 16 Prozent auf 4,8 Milliarden Euro im Jahr 2009. In Italien schrumpft der CE-Markt um 13 Prozent auf 5,8 Milliarden Euro, in Frankreich um 12 Prozent auf 8,9 Milliarden Euro. Moderater fällt das Minus im – neben Deutschland – größten EU-Markt aus: Großbritannien verliert nur 4 Prozent des Umsatzes, der 12,4 Milliarden Euro betragen soll.

“Der Grund für den Umsatzrückgang im CE-Markt ist weniger eine Konsumzurückhaltung der Verbraucher infolge der Wirtschaftskrise”, sagte Bitkom-Vizepräsident Achim Berg. Die Digitalisierung der Unterhaltungselektronik habe in den vergangenen Jahren zu sehr kräftigen, oft zweistelligen Wachstumsraten geführt. Dieser Prozess sei jetzt nahezu abgeschlossen. Zudem gebe es in diesem Jahr keine Sondereffekte durch sportliche Großereignisse wie 2008 die Fußball-EM und die Olympischen Spiele. Gleichzeitig fielen die Preise vieler Produkte.

Großen Einfluss auf den Gesamtmarkt hat laut Bitkom die Umsatzentwicklung bei Flachbildfernsehern. Auf LCD-Geräte und Plasmafernseher entfallen 43 Prozent des gesamten CE-Marktes. In Deutschland werden im Jahr 2009 mit rund 7,1 Millionen Geräten so viele Flachbildfernseher verkauft wie nie zuvor. Die Absatzzahlen steigen um 7,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Dennoch gehen die Umsätze laut EITO-Prognose um zwei Prozent auf 5,3 Milliarden Euro zurück. Der Durchschnittspreis für Flachbildfernseher fällt im laufenden Jahr voraussichtlich um zehn Prozent auf rund 750 Euro. Rückläufig sind auch die Umsätze mit Digitalkameras, MP3-Playern oder Navigationsgeräten. Ein Umsatzplus erzielen Blu-ray-Player, digitale Settop-Boxen für den Fernsehempfang und digitale Heimkinosysteme. Insgesamt entfallen im Jahr 2009 rund 95 Prozent des Umsatzes mit Unterhaltungselektronik auf digitale Produkte und nur noch 5 Prozent auf analoge Geräte.

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Achim Berg
Bitkom-Vize Achim Berg
Foto: Microsoft

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