T-Mobile, Vodafone und ihr Problem mit Skype-Handys

Im Kampf gegen mobile Internet-Telefonate gehen T-Mobile und Vodafone auf Konfrontationskurs mit Nokia. Nach Informationen der Tageszeitung Die Welt, wollen die beiden Anbieter künftig keine Geräte mehr verkaufen, auf denen der Internettelefonie-Client Skype vorinstalliert ist. Vodafone dementierte den Bericht.

“Es gibt keinen Streit zwischen Nokia und uns”, sagte Vodafone-Sprecher Kuzey Esener am Montag gegenüber der Deutschen Presse Agentur (dpa). Offenbar um eine solche Auseinandersetzung zu umschiffen arbeitet man bei Vodafone dagegen derzeit an speziellen Datentarifen. Dieser soll für Kunden gelten, die ihre Handy-Telefonate über Internet-Telefonie erledigen.

Die Welt hatte zuvor berichtet, auch Vodafone plane einen Boykott von Skype-fähigen Handys. “Wir bieten diese Geräte unseren Kunden nicht an”, zitierte das Blatt einen Vodafone-Manager. Das hätte bedeutet, dass ein Großteil des deutschen Marktes für die neuen Nokia-Telefone mit Skype-Funktion blockiert gewesen wäre. T-Mobile und Vodafone haben fast 80 Millionen Nutzer in Deutschland.

Nokia hatte erst kürzlich eine Kooperation mit Skype geschlossen und angekündigt, in Zukunft mehrere Handy-Modelle mit dem Angebote auszurüsten. Darunter ist dem Bericht zufolge auch das Vorzeigeprodukt N97, das in einigen Wochen ausgeliefert werden und Apples iPhone Konkurrenz machen soll.

Mobilfunker sehen durch Skype ihr Geschäft bedroht: Gespräche zwischen Skype-Nutzern sind kostenlos, Anrufe ins klassische Telefonienetz meist deutlich billiger. “Wir lassen uns das Geschäft nicht kaputt machen”, hieß es von T-Mobile laut Welt zum Thema Skype. Das Unternehmen hatte erst kürzlich angekündigt, den Skype-Service für das iPhone zu blockieren.

Die Verwendung jeglicher VoIP-Software ist zwar in den allgemeinen Geschäftsbedingungen der Konzerne verboten, bislang aber dennoch meist möglich. Bei T-Mobile erklärte man zudem, dass das Mobilfunknetz für die millionenfache Nutzung von Skype nicht ausgelegt sei. “Netze verkraften das nicht, wenn so viele Kunden das nutzen möchten”, sagte ein Firmensprecher gegenüber der dpa.