Bürgernah mit Online-Fundbüros

Sieben der zehn größten deutschen Städte verbessern mit Online-Fundbüros die Vermittlungsquote um bis zu 60 Prozent. Dieser Service ermöglicht Bürgern schnell und einfach verlorene Dinge per Internet wieder zu finden. Berlin, Hamburg, Frankfurt, Stuttgart, Dortmund, Düsseldorf und Bremen haben die Kataloge ihrer Fundbüros bereits ins Internet gestellt.

Die Bürger von München, Köln und Essen müssen sich noch mit den wenig komfortablen, althergebrachten Angeboten begnügen. Darauf hat der Hightech-Verband Bitkom heute in Berlin hingewiesen. “Online-Fundbüros ersparen den Bürgern viel Lauferei und Geld”, so Bitkom-Hauptgeschäftsführer Dr. Bernhard Rohleder.

“Alle Kommunen sollten Online-Fundbüros einrichten, denn dadurch wird die Suche nach verlorenen Gegenständen erheblich vereinfacht und der Verwaltungsaufwand reduziert.” Der Erfolg dieses elektronischen Bürgerdienstes lässt sich in Zahlen messen. Vor der Einführung des Online-Fundbüros konnten in Berlin beispielsweise nur 2500 Fundsachen pro Jahr zurückgegeben werden – jetzt sind es 4000. Das ist eine Steigerung um 60 Prozent. Bitkom erklärt, wie Online-Fundbüros funktionieren:

  • Zunächst wird die Verfügbarkeit geprüft. Geht unterwegs etwas verloren, sollte man zuerst auf der Internetseite der Kommune prüfen, ob ein Online-Fundbüro verfügbar ist. Das ist auch bei vielen kleineren Städten und Gemeinden der Fall. Bietet die Kommune diesen Service nicht an, bleiben nur ein Anruf oder ein Besuch vor Ort in den Fundbüros.
  • Sobald ein Gegenstand in der Online-Datenbank erfasst wurde, können die rechtmäßigen Besitzer fündig werden – und zwar auch vom heimischen PC aus. Dies ermöglicht die zentrale Datenbank des Online-Fundbüros, die über das Internet abgefragt werden kann.
  • Bei Online-Fundbüros können Bürger mit einer Suchabfrage die Fundeinträge aller Annahmestellen einer Stadt abrufen. In Berlin zum Beispiel gibt es 47 Annahmestellen, deren Einträge über eine zentrale Datenbank abgefragt werden können. Oft sind sogar Polizeidienststellen oder die lokalen Verkehrsbetriebe angeschlossen.
  • Fundsachen können von jeder autorisierten Annahmestelle in die Datenbank eingetragen werden. Bleibt zum Beispiel ein Gegenstand in der Straßenbahn liegen, können die örtlichen Verkehrsbetriebe die Information über den Fund bereits am selben Tag online stellen. So müssen Bürger nicht darauf warten, dass die Fundstücke ins Fundbüro geliefert werden. Dieser Zeitvorsprung ist vor allem bei wichtigen Gegenständen des täglichen Gebrauchs hilfreich, etwa Schlüsseln, Bankkarten oder Personalausweisen.
  • In der Suchmaske sind detaillierte Information zu den Fundsachen verfügbar. So müssen in der Suchmaske zum Beispiel die Fahrradmarke oder bei verlorenen Handys der Hersteller und das Mobilfunknetz angegeben werden. Hat man gefunden, was man suchte, kann man per E-Mail Kontakt aufnehmen oder anrufen. Den Gang ins Fundbüro kann auch die Online-Variante nicht komplett ersetzen. Um den verlorenen Gegenstand wiederzubekommen, muss der Eigentümer aus rechtlichen Gründen im Fundbüro persönlich erscheinen und sich ausweisen.