IT-Service-Management: Kein Thema für Open Source?

Bei den proprietären Anbietern ist nicht mehr von Monitoring oder Administration die Rede. IT-Service-Management (ITSM) ist das Thema. Ganz anders – von wenigen Ausnahmen abgesehen – in der Open-Source-Welt. Sind “die Alternativen” völlig im Hintertreffen?

Open-Source-Produkte sind ein heißes Thema unter Administratoren. Nagios ist in aller Munde, auch weil die Abspaltung Icinga seit Anfang letzten Monats für einiges Aufsehen sorgt. Außerdem gibt es ja noch den Netzwerk-Sniffer Wireshark, den Konfigurations-Controller OCS, meist kurz Open Inventory genannt, natürlich das alte Webmin für die Steuerung von Unix-Umgebungen, OpenNMS mit Event-Management oder Opsi für Softwareverteilung, -installation und -inventarisierung. Jeder hat schon von der Trouble-Ticketing-Lösung Request Tracker (RT) und dem Zusatzmodul FAQManager gehört und geschmunzelt, weil beides sich zur schönen Abkürzung RTFM verbindet: “Read The Fucking Manual”.

Die Liste ließe sich erheblich fortsetzen. Dutzende Communities von Administratoren, die sich die Arbeit mit ihren Unix-, Linux- und Windows-Umgebungen erleichtern wollten, haben sich ihre Hilfsmittel programmiert. Open-Source-Tools könnten nach und nach immer mehr klassische Funktionen der großen proprietären Lösungen erfüllen und diese aus ihrer Administrationsheimat verdrängen, erklärte BMC-Chef Bob Beauchamp dem Autor vor einem Jahr. Der Markt gehe allerdings längst in eine andere Richtung, nämlich zum IT-Service-Management, der Steuerung von Prozessen statt Funktionen. Solche Aussagen gibt es auch von den anderen drei der “Big Four” in Sachen IT-Management zu hören, von CA, HP und IBM.

Bob Beauchamp
BMC-Chef Beauchamp: “Quelloffene Admin-Produkte werden einige
gebräuchlichere Funktionen aus den großen Lösungen erfüllen.”
Bild: BMC

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