Apotheker: “SAP bleibt bei Software”

SAP ist und bleibt vor allem ein Business-Software-Hersteller. Das betonte SAP-CEO Léo Apotheker gegenüber dem Wall Street Journal. Hintergrund der Äußerung ist, dass die traditionellen SAP-Konkurrenten bestrebt sind, selbst Produkte und Services anzubieten, die sie bislang in Zusammenarbeit mit Partnern offerierten.

So bietet HP mit dem Kauf von EDS im vergangenen Jahr selbst Consulting-Dienste an. Cisco stieg im März 2009 ins Server-Geschäft ein. Und SAPs Erzrivale Oracle kauft mit Sun ein Unternehmen, das Hardware herstellt.

SAP habe keine derartigen Ambitionen, sagte Apotheker dem Wall Street Journal. Oracle & Co. behaupteten, mit All-in-One-Produkten die Komplexität des Angebotes zu reduzieren. Diesem Ziel fühle sich auch SAP verpflichtet. Man wolle jedoch weiter Software machen und dabei mit Partnern zusammenarbeiten. “Die Kunden wollen die Komplexität reduzieren, aber sie wollen nicht alles von einem Hersteller kaufen.”

Für SAP gebe es noch sehr viele Möglichkeiten, das Geschäft auszudehnen – etwa im Bereich Collaboration Software. Die kommende Generation der SAP-Software werde die traditionelle Business Management Software mit sozialen Anwendungen für eine bessere Zusammenarbeit kombinieren.

Die Unternehmen brauchen beide Ansätze, so Apotheker. Um ein Produkt herzustellen und es pünktlich in die Läden zu bekommen, seien Disziplin und Strenge nötig. “Sie schaffen das nicht, wenn Sie nur twittern.” Unter der Leitung von Apotheker wird SAP zudem mehr Online-Software entwickeln. Man arbeite bereits daran, das gesamte Portfolio auf diesem Weg verfügbar zu machen. Zudem wolle SAP zukaufen.

Seit dem planmäßigen Rückzug von Henning Kagermann Ende Mai ist Apotheker alleiniger CEO. Kagermann und er hätten die gleichen Visionen für SAP, sagte Apotheker. Es gebe jedoch einen großen Unterschied. “Henning ist unbegrenzt geduldig. Ich bin das nicht.”

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