Roboter im Fußball-Fieber

Seit 1. Juli spielen in Graz mehrere hundert Roboter Fußball: auf zwei Beinen, auf Rädern oder “virtuell” am Monitor. Sie tanzen aber auch, erledigen einfache Handgriffe im Haushalt oder retten Menschenleben.

Nach Austragungsorten wie Atlanta und Shanghai hat die TU Graz mit dem RoboCup 2009 die weltweit größte Robotikveranstaltung in die steirische Landeshauptstadt geholt. Insgesamt haben sich 407 Teams mit rund 2300 Teilnehmern aus 44 Nationen weltweit für die Wettbewerbe qualifiziert. Bis Sonntag, dem 5. Juli sind die zahlreichen Wettbewerbe und das Rahmenprogramm für alle Interessierten offen.

Ein autonomes Auto chauffierte die Ehrengäste, TU-Rektor Hans Sünkel, Wissenschafts-Landesrätin Kristina Edlinger-Ploder und den Bürgermeister von Graz Siegfried Nagl bei der Eröffnung der Robotik-Weltmeisterschaften in die Grazer Stadthalle. Dort durchtrennten fünf Roboter das Startband zu der Veranstaltung.

Die Bandbreite der Wettbewerbe reicht weit: Fußball bleibt die “Königsdisziplin” – schließlich ist es das erklärte Ziel des RoboCups, dass 2050 ein vollkommen künstliches Team eine aus den besten menschlichen Fußballern bestehende Mannschaft schlägt.

Neben den maschinellen Kickern kämpfen aber auch Serviceroboter als “maschinelle Butler” um den Titel. Wichtiger Schwerpunkt der Veranstaltung ist auch die Rettungsrobotik. Die maschinellen Retter konnten am Donnerstag ihr Können beweisen. Dazu gab es unter anderem Rettungsdemonstrationen mit zwei aufwändig nachgestellten Katastrophenszenarien: Ein Lkw-Unfall mit Gefahrengut und ein Feuerausbruch in einem mehrstöckigen Gebäude.

Die Finalspiele finden am Wochenende statt, am Sonntag stehen dann die Sieger der Weltmeisterschaft auf Grazer Boden fest. Die Wettbewerbe werden von einer internationalen Fachtagung und verschiedenen wissenschaftlichen Workshops begleitet. Im Anschluss an den RoboCup findet am Montag, dem 6. Juli, an der TU Graz ein Workshop zum Thema “Rescue Robotics” statt, bei dem die Wissenschaftler und Ersthelfer ihre Erfahrungen austauschen sollen.