Gebraucht-Software-Händler kehrt Microsoft den Rücken

Die Verunsicherungsstrategie der großen Hersteller bei gebrauchter Software trägt erste Früchte. Der Münchner Software-Händler und zuletzt Microsoft-Gold-Partner U-S-C verzichtet jetzt aus freien Stücken auf die Microsoft-Partnerschaft.

“Das eigentliche Drama ist doch”, so U-S-C Geschäftsführer Peter Reiner, “dass durch die suggestive oder nebulöse Auslegung der aktuellen Rechtslage oder diverser Gerichtsbeschlüsse seitens der Hersteller versucht wird, den Endverbraucher in seiner Kaufentscheidung irreführen und herstellerkonform zu steuern.” Fakt sei jedoch, dass der Handel mit gebrauchter Software innerhalb der klar festgelegten Rahmenbedingungen und Herstellervorgaben absolut rechtssicher und legal ist.

“Wir sind immer wieder darüber überrascht, wie Hersteller versuchen, den fachkundigen Handel mit gebrauchter Software in Misskredit zu bringen”, so Reiner weiter. “Nicht selten werden seitens der Hersteller seriöse Händler in einen Topf geworfen mit Raubkopierern und dadurch das gesamte Marktsegment des professionellen und fachkundigen Gebraucht-Software-Handels geschädigt.”

U-S-C ist kein reiner Gebrauch-Software-Händler, sondern bietet auch neue Lizenzen. Eine Kombination, mit der U-S-C offenbar als Microsoft-Partner in Deutschland alleine war. Dennoch ist dadurch der Konflikt mit anderen Partnern vorprogrammiert, den U-S-C nur durch den Verzicht auf den Handel mit gebrauchter Software – wie durch das Microsoft-Partnerprogramm vorgegeben, wie der Händler mitteilt – hätte lösen können. Daher habe U-S-C die Konsequenzen gezogen und verzichtet künftig auf die Microsoft-Partnerschaft, um weiter auch gebrauchte Software anbieten zu können.

Solange beim Erwerb ausschließlich vollständige Original-Softwarepakete inklusive COA, Buch und CD erworben werden, bestehe für den Kunden absolut kein Risiko, versichert U-S-C.