Zunehmend heikel: Google-CEO im Apple-Board

Die beiden IT-Pioniere pflegen seit Jahren ein freundschaftliches Verhältnis. Selbst Überschneidungen auf dem Smartphone-Markt konnte die Harmonie bislang nicht trüben. Doch nachdem Google mit Chrome OS die Entwicklung eines eigenen Betriebssystems angekündigt hat, gerät die Harmonie zunehmend ins Wanken. Google-CEO Eric Schmidt hat jetzt Gespräche über seine Mitgliedschaft im Verwaltungsrat von Apple angekündigt.

Zwar werde die Entwicklung von Googles PC-Betriebssystem Chrome OS frühestens 2010 zu einem Produkt führen, das mit Apple konkurriert. Dennoch wolle er in Kürze mit Apple über die Situation reden, sagte Schmidt am Rande einer Konferenz der Investmentbank Allen and Company.

Aufgrund der jüngsten Entwicklung wurden zuletzt vermehrt Stimmen laut, die von Eric Schmidt den Rückzug aus Apples Aufsichtsrat verlangen. Die Federal Trade Commission hatte Anfang Mai eine Kartelluntersuchung gegen Apple und Google eingeleitet, da Google-CEO Eric Schmidt und der frühere Genentech-CEO Art Levinson in den Verwaltungsräten sowohl von Apple als auch von Google sitzen. Die FTC sieht darin einen möglichen Verstoß gegen das Wettbewerbsrecht.

Seit 2006 ist Schmidt im Verwaltungsrat von Apple tätig. Schon jetzt nimmt er nicht an Gesprächen über Apples iPhone teil, da sein Unternehmen mit Android OS ebenfalls im Smartphone-Markt aktiv ist.

Schmidt selbst hatte sich zuletzt gegen einen Rückzug aus dem Apple-Board ausgesprochen. “Aus meiner Sicht der Dinge glaube ich nicht, dass Google ein Hauptkonkurrent von Apple ist”, argumentiert der Google-CEO. Er sehe das iPhone, den iPod und die Macinotosh-PCs nicht als “vorrangigen Konkurrenten” von Google.