Britische Behördern wollen Beamte zum Twittern verdonnern

Der Micro-Blogging-Dienst sei ein gutes Instrument für Behörden, urteilt die britische Regierung. Deshalb sollen jetzt alle Beamten, natürlich unter Beachtung eines umfangreichen Regelwerks, fleißig twittern.

Die britische Regierung will jedoch nicht, dass wild getwittert wird. Die Mitarbeiter der britischen Behörden sollen von Amts wegen den Micro-Blogging-Dienst nutzen, berichtet Welt online. In einem 20-seitigen Katalog für die maximal 140 Zeichen kurzen Twitter-Botschaften stehen die wichtigsten Regeln.

Da wird das Twittern kurzum zum Gesetz gemacht: In mehr als 5000 Worten wird dargelegt, dass “menschlich und glaubwürdig” getwittert werden solle, zudem möge man sich eines “nicht formellen gesprochenen Englisch” bedienen, heißt es da. Die Beamten werden angehalten zwischen zwei und zehn Kurzmitteilungen pro Tag zu schreiben. Damit das zwitschern jedoch nicht überhand nimmt, soll dem Leser zwischen zwei getippten Tweets eine Pause von 30 Minuten gegönnt werden.

Twitter solle als Medium für amtliche Veröffentlichungen und Informationen aller Art genutzt werden. In den Richtlinien heißt es, dass Twitter in einer Krise der erste Kommunikationskanal mit dem Bürgern sein könne. Allerdings erlaubt die britische Regierung seinen Mitarbeitern auch ‘spaßige’ Twetts, die jedoch auch eine gewisse Haltung der Regierung widerspiegeln sollten.

In der Rangliste der twitternden Politiker steht der US-Präsident Barack Obama, dessen Twitter-Feed von 1,8 Millionen Menschen gelesen wird, ganz oben. Premierminister Gordon Brown bringt es immerhin auf eine Million Follower. Die Bundeskanzlerin Angela Merkel hat noch nicht ihre Leidenschaft fürs Twittern entdeckt, obwohl sie doch so SMS-affin ist.