Virtuelle Content-Filter für Unternehmen

Optenet wurde 1997 in Madrid gegründet und bietet Content-Filtering-Lösungen für Internet Service Provider (ISP) und Unternehmen an. Georgeta Toth, Regional Director Central Europe, über die Ziele von Optenet in Deutschland, Internetsperren in Deutschland und in der EU sowie die Multi-Tenancy-Technologie.

silicon.de: Ist der von Ihnen verwendete Filter wie bei vielen anderen Herstellern Open Source?

Toth: Nein, das ist eine Eigenentwicklung. Wir verfügen über leistungsstarke Filter, mit denen wir den Web-Content analysieren können, ohne Performanceverluste durch Überblocken hinnehmen zu müssen. Das geht so schnell, dass keine messbare Latenzzeit entsteht. Der sogenannte ‘Carrier Class Optenet Transparent Traffic Analyzer’ klassifiziert dazu den Datenverkehr nach Protokolltypen von Layer 2 bis Layer 7 und leitet die Daten anschließend gemäß den Policies zur Überprüfung an das jeweilige Sicherheitsmodul weiter.

Mit unseren Filtern können wir genau feststellen, ob ein Text, Bild oder Video zum Beispiel eine Gewaltszene enthält und Teile der Website oder auch nur Inhalte, entsprechend der für diese Instanz geltenden Policy blocken. Unsere ‘Deep Packet Inspection Firewall’ ist ebenfalls eine Eigenentwicklung. In den Bereich Antivirus und Intrusion Detection arbeiten wir mit Partnern wie Kaspersky, Snort und Commtouch zusammen.

silicon.de: Apropos Hardware – auf welcher Plattform setzt Ihre Lösung auf und ist sie als Appliance erhältlich?

Toth: Der Kunde kann wählen, ob er unsere Lösung als Appliance oder als Softwareinstallation auf IBM Blade Servern oder virtualisierten Servern betreiben möchte. Durch die zusätzliche Virtualisierung der Appliances benötigen wir nur 10 bis 15 Prozent an Hardware im Vergleich zu ähnlichen Installationen. In einem konkreten Projekt haben wir zum Beispiel rund 40 Appliances durch vier Appliances ersetzt. Als Betriebssystem nutzen wir die Linux-Distribution ‘Cent OS’ von Red Hat.

silicon.de: Welche neuen Produkte sind von Optenet zu erwarten?

Toth: Unsere Lösung soll sich parallel zum Internet entwickeln. Optenet arbeitet bereits an der nächsten Generation der Web Security. Tim Berners-Lee, der Erfinder des WWW, sagte vor kurzem in einem Interview, dass wir uns mit großen Schritten auf Web 3.0 hin entwickeln. Die Webseiten werden miteinander verknüpft. In Zukunft geht es nicht mehr um gefährliche Webseiten oder Applikationen. Ausschlaggebend werden die Inhalte und deren Auswirkungen sein. Optenet arbeitet an einer Technologie, die den Stream direkt analysieren und gezielt ungewollte Inhalte, Viren, Malware und andere Schädlinge herausfiltern kann.