Wer ist der nächste Kandidat im Übernahmereigen?

Es gibt Ähnlichkeiten zwischen diesen beiden Übernahmen, die auch an den Kauf von EDS durch HP vor einem Jahr erinnern: HP, Dell und Xerox stellen Hardware her, EDS, Perot und ACS sind in Texas ansässige “traditionelle” Anbieter von Outsourcing.

Denn wie zahlreiche Firmenkäufe in der Vergangenheit gezeigt haben, kann 1+1 2 oder mehr ergeben – aber auch nur 1! Darüber hinaus erscheint die Bewertung beider Unternehmen relativ hoch – insbesondere in Krisenzeiten: etwas mehr als ein Jahresumsatz für ACS und sogar deutlich mehr für Perot.

Welche Lektionen lernen wir also aus diesen Mega-Deals? Zum einen gilt das Outsourcing-Geschäftsmodell als wesentlich stabiler als Consulting und Systemintegration (C&SI). Allerdings erfordert es auch enorme Skaleneffekte und Investitionen sowie kontinuierliche Verbesserungen. Darüber hinaus können Outsourcing-Anbieter nur erfolgreich sein, wenn sie auch über ein starkes C&SI-Geschäft verfügen. Zum anderen geht PAC davon aus, dass weitere rein US-amerikanische Firmen übernommen werden – so wie zahlreiche europäische Akteure in den letzten Jahrzehnten von Global Players aufgekauft wurden. Außerdem sind die Hardware-Hersteller fest entschlossen, ihr Standbein im Services-Geschäft aus- oder neu aufzubauen – nicht zuletzt angesichts neuer Delivery-Modelle wie etwa ‘Cloud’, die wahrscheinlich zu einer Umgestaltung der IT-Wertschöpfungskette führen werden. Schließlich ist es ein gutes Zeichen für den Markt, dass große kapitalkräftige Unternehmen jetzt kaufen. Das deutet darauf hin, dass sie von einer baldigen Konjunkturerholung ausgehen!

Wer übernimmt also als nächstes wen? Auf Käuferseite sieht PAC zahlreiche große Unternehmen, unter anderem Software-Anbieter wie Microsoft, Oracle und SAP, ‘Generalisten’ wie HP oder IBM, IT-Dienstleister wie Accenture, Capgemini, CSC oder T-Systems, japanische Firmen wie Fujitsu, Hitachi, NEC oder NTT sowie indische Anbieter wie HCL, Infosys, Tata und Wipro. Potenzielle Übernahmeziele sind für PAC in erster Linie stark spezialisierte Unternehmen und das vor allem im Software-Bereich, sowie große Anbieter mit begrenzter internationaler Präsenz – hier wohl eher im Services-Geschäft.