Deutsche Chipindustrie: Hoffen und Bangen

Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) hat in Dresden die ‘Semicon Europe’ 2009 eröffnet. Die Semicon Europe ist eine der wichtigsten Messen der Chipindustrie und soll von nun an jährlich in der sächsischen Landeshauptstadt stattfinden.

Auf der Messe präsentieren sich bis zum 8. Oktober 400 Aussteller aus 23 Ländern. Die Entscheidung des Verbandes SEMI Europe für Dresden unterstreiche die Bedeutung der Region als Standort für die Mikro- und Nanoelektronik, so Tillich. “Ich verspreche mir von der Messe neue Impulse für die sächsische Chipindustrie und langfristig noch mehr Arbeitsplätze”.

Tatsächlich entschied sich SEMI Europe zu einer Zeit für Dresden, als die Chipindustrie dort so glänzte wie der Goldene Reiter auf dem Dresdner Neustädter Markt. Seitdem ist der Lack ab. Qimonda ging pleite, 4000 Stellen verschwanden, die Dresdner und Münchner Qimonda-Mitarbeiter demonstrierten vergeblich für den Erhalt ihrer Arbeitsplätze. Dass AMD nicht pleite ging, hat viel damit zu tun, dass die Dresdner AMD-Fabriken in Global Foundries ausgegliedert wurden.

Die Branche versucht jetzt, das Beste aus der Situation zu machen. Die Pleite von Qimonda sei ein Einzelfall, sagte Heinz Kundert, Präsident von SEMI Europe, der Sächsischen Zeitung. Man dürfe jetzt nicht den Fehler machen, das auf alle anderen zu übertragen. Es herrsche “keine Katastrophenstimmung”.

Die Halbleiter-Industrie glaube trotz der Rückschläge an den Standort Europa, so Kundert. Die Unternehmen in Europa und in Sachsen seien grundsätzlich konkurrenzfähig. Sie hätten jedoch den massiven Subventionen mancher Rivalen in Asien nichts entgegenzusetzen. “Die Firmen dort überleben, egal wie sie finanziell dastehen. Und das geht in Europa eben nicht.”