Forschungsinitiative Green IT gefordert

Die Informationstechnik eröffnet große Potentiale, um das gesamte Energiesystem effizienter zu machen. Zugleich müssen die IKT- Systeme selbst energieeffizienter werden. Denn mit den Bandbreiten, mit der zunehmenden Nutzung von Internet und Handys sowie mit der Vielfalt von e-Services wächst der Umfang des Datentransfers und damit auch der Energieverbrauch.

Zurzeit erhöht sich der Datentransfer durch die Datennetzwerke etwa um das Zehnfache pro Jahr, was einer Erhöhung des Energieverbrauchs von circa 16 bis 20 Prozent pro Jahr entspricht. Der Anteil von IKT-Geräten und -Einrichtungen an den CO2-Emissionen wird derzeit auf 2 bis 3 Prozent, die Herstellungsphase der Geräte einbezogen auf 4 Prozent geschätzt.

In den vergangenen Jahren verzeichnete das Internet Zuwachsraten von bis zu 100 Prozent pro Jahr. Es ist davon auszugehen, dass dieses Wachstum auch in den nächsten 10 Jahren anhalten wird. Auch mit einer starken Zunahme der Mobilfunkanwendungen ist zu rechnen. Angesichts der prognostizierten Zahlen stellt sich die Frage, wie die Netze der nächsten Generation gestaltet werden müssen, um nicht selbst ein wesentlicher Faktor globaler Emission zu werden. Dies betrifft sowohl den Energieverbrauch an sich als auch die Nachhaltigkeit von Systemen und Komponenten.

Die Ansatzpunkte für Verbesserungen in Sachen Energieeffizienz sind laut VDE zahlreich. Im Bereich der Zugangsnetzwerke können passive optische Netze die Betriebskosten reduzieren. Für mobile Funknetze spielen die Verbesserung des Wirkungsgrades der Leistungsverstärker, der passiven HF-Komponenten, der Netzarchitektur und der Protokolle eine dominierende Rolle.

Die Festnetze können durch neue Architekturen und Technologien in ihrem Betriebsverhalten vereinfacht werden. Die Technik des optischen Bypassings elektronischer Prozesse kann Energie sparen und die Komplexität der Netze sowie die Betriebskosten reduzieren. Nicht zuletzt müssen alternative Gebäude- und Energieversorgungskonzepte für die Kommunikationstechnik sowie Verfahren zur Performanzbewertung und Label für energieeffiziente Systeme entwickelt werden.