Datenpanne bei SchülerVZ hat “neue Qualität”

Die jüngste Datenpanne beim Online-Netzwerk SchülerVZ war offenbar größer als bislang angenommen. Wie das Blog Netzpolitik.org berichtet, konnten nicht nur öffentliche sondern auch private Daten “massenweise” ausgelesen werden. Das bestätigte inzwischen auch der Verbraucherzentrale-Bundesverband (vzbv).

Dem Verband wurde nach eigenen Angaben eine größere Anzahl Datensätze übergeben, die zuvor Netzpolitik.org zugespielt worden waren. Eine erste Sichtung und Überprüfung habe ergeben, dass es sich dabei um über 100.000 Datensätze von SchülerVZ handele. Enthalten sind demnach auch personenbezogene Daten von solchen Mitgliedern, die ihre Daten nur für Freunde sichtbar in dem Netzwerk veröffentlicht haben.

Der ausgelesene Datensatz wird auch vom Berliner Datenschutzbeauftragten Alexander Dix geprüft. Es müsse nun geklärt werden, ob das Datenleck, aus dem die Daten ausgelesen werden konnten, noch besteht oder inzwischen geschlossen worden ist, sagte Dix. “Der Vorwurf hat nun eine völlig neue Qualität.” Sollte er sich bestätigen, würden die bisherigen Zusicherungen von SchülerVZ Lügen gestraft.

SchülerVZ war am Mittwoch für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen. Die Betreiber des Netzwerks hatten bislang stets zugesichert, dass private Daten, die die Schüler nur für ihre Freunde freischalten, von dem illegalen Zugriff nicht betroffen gewesen seien.