SchülerVZ: Mutmaßlicher Datendieb ist tot

Ein 20-Jähriger, der das Online-Netzwerk SchülerVZ mit gestohlenen Nutzerdaten erpressen wollte, hat sich nach Angaben der Berliner Justiz im Gefängnis Berlin-Plötzensee das Leben genommen.

Der aus Erlangen stammende Mann hatte demnach Daten von mehr als einer Million Nutzern aus SchülerVZ kopiert und wollte von den Betreibern 80.000 Euro erpressen. Andernfalls drohte er damit, die Daten nach Osteuropa zu verkaufen. Nach Angaben der Berliner Staatsanwaltschaft räumte der Verdächtige den Erpressungsversuch ein. Am 31. Oktober wurde der Mann erhängt in seiner Zelle gefunden.

SchülerVZ ist nach eigenen Angaben Europas größtes Online-Netzwerk für Schüler ab 12 Jahren. Demnach sind derzeit fünf Millionen Schüler in SchülerVZ aktiv. Das Netzwerk gehört zum Saarbrücker Unternehmen VZnet Netzwerke Ltd., das wiederum im Besitz der Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck ist.

Unter den entwendeten Daten waren Angaben wie Name, Schule, Geschlecht, Alter sowie Profilfotos. Vermutlich wurde ein automatisiertes Datensammelprogramm für den Diebstahl verwendet. Zudem soll mindestens ein zweiter Hacker die Sicherheitsmechanismen des Netzwerks umgangen haben. Dem Blog netzpolitik.org wurden nach eigenen Angaben über eine Million Datensätze zugespielt.

Den SchülerVZ-Betreibern zufolge wurden keine Post- oder E-Mail-Adressen, Zugangsdaten, Telefonnummern und Fotoalben entwendet. Man habe “sofort Maßnahmen ergriffen, um weitere illegale Zugriffe auszuschließen”, hieß es.