AMD stellt revolutionären Bulldozer-Chip vor

Der Hersteller AMD hat gestern nicht nur mit dem Waffenstillstand mit Intel für Aufregung gesorgt. Kollege Christoph H. Hochstätter von ZDNet.de weist darauf hin, dass auf AMDs gestrigen Financial Analysts Day zudem eine Roadmap für kommende Prozessorgenerationen vorgestellt wurde. Für das Jahr 2011 sei demnach revolutionäres zu erwarten: Dann soll unter dem Codenamen ‘Zambezi’ die erste CPU mit Bulldozer-Kern für Desktops erscheinen.

Laut Roadmap will AMD im kommenden Jahr ausschließlich neue Plattformen und CPUs auf Basis des K10-Kerns auf den Markt bringen. Der ersten CPUs mit den neuen Kernen Bulldozer und Bobcat sollen 2011 erscheinen. Und diese haben es laut Hochstätter in sich: Ein einzelner Bulldozer-Core erscheint dem Betriebssystem als zwei Kerne, ähnlich wie bei Intels Hyperthreading-Technologie. Allerdings besitzt ein Bulldozer-Kern nicht nur zwei komplette Registersätze, sondern auch zwei komplette Integer-Verarbeitungseinheiten mit jeweils eigenem Scheduler, eigener Pipeline und eigenem L1-Datencache. Die FPU-Abarbeitung ist pro Kern nur einfach vorhanden.

Das lässt den Hardeware-Experten Hochstätter vermuten, dass AMD bei der Floating-Point-Verarbeitung in Zukunft auf die GPU setzt. Im Rahmen seiner Fusion-Strategie will AMD CPU und GPU auf einem Chip zur APU kombinieren. Unklar sei jedoch, ob der Bulldozer-Kern den SSE-Nachfolger AVX unterstützt, den Intel erstmals in seiner kommenden Sandy-Bridge-Architektur implementiert.

Mit dem Bobcat-Kern versuche AMD, Intels Atom-Prozessor Konkurrenz zu machen. Bobcat-Prozessoren sollen im Idle-Modus weniger als ein Watt Leistung aufnehmen, jedoch etwa 90 Prozent der Rechenleistung von heutigen Mainstream-Prozessoren erreichen. Sie werden voraussichtlich SSE3 und die Hardwarevirtualisierung RVI unterstützen. Als konkretes Produkt soll eine Ontario genannte APU 2011 den Anfang machen.

2010 wird AMD laut Roadmap die Danube-Plattform für Notebooks herausbringen, die Quad-Core-Notebook-Prozessoren aufnehmen kann und dabei bis zu sieben Stunden Akkulaufzeit bieten soll. Im Desktop-Bereich kommt nächstes Jahr die Leo-Plattform, die den Sechs-Core-Prozessor Thuban beherbergen kann.