Linux auf dem Desktop: Zeit für einen Abschied

Es ist schade aber leider wahr: Linux ist und bleibt ein Nischenprodukt und konnte sich im zurückliegenden Jahrzehnt keinen nennenswerten Rang auf dem Desktop erkämpfen. Daran konnten weder Mandrake noch Suse Linux etwas ändern.

3. Linux war immer nur ‘gut genug’ oder genauso gut wie Windows. Was der Community bislang fehlte war eine Innovation, die die Verbreitung hätte antreiben können. Die Funktionen und Bereiche und auch die Anpassbarkeit, wo sich Linux gegenüber Windows abhebt, sind wunderbar aber nutzen meist nur einem ‘akademischen’ Publikum und werden von der Masse meist nicht verstanden und noch weniger genutzt.

Auch die Tatsache, dass Linux sicherer und verlässlicher ist Windows kann dann auf dem Massenmarkt nicht punkten. Die Community hat sich daher zu sehr darauf beschränkt, ein Betriebssystem zu bauen und hat sich zu wenig damit auseinander gesetzt, den Gedanken des Betriebssystems weiter zu entwickeln. Ein Vorhaben, das sicherlich keine Kleinigkeit ist. Aber das erfolgreiche Beispiel des Firefox zeigt eindrucksvoll, wie man mit einem Produkt, das tatsächlich innovativer ist, als das der Konkurrenz, im Sturm Marktanteile erobern kann.

4. Ein Hals zum Würgen: Wer die IT eines Unternehmens verantwortet, will jemanden, auf den er im Problemfall mit dem Finger zeigen kann. Entscheidet sich der IT-Leiter jedoch dafür, den ausgetretenen Pfad zu verlassen, nimmt er das Risiko auf sich, dass sich eben dieser Zeigefinger auf ihn richtet, sobald ein Dokument nicht zu öffnen ist, oder der Drucker streikt, weil kein Treiber vorhanden ist.

Es ist vermutlich noch nie jemand gefeuert worden, weil er sich auf dem Desktop für Windows entschieden hat. Im Server-Bereich hat sich in dieser Hinsicht viel getan, wohl auch, weil die Hersteller und auch Partnerunternehmen inzwischen umfassende Support-Angebote haben. Viele Unternehmen, wie etwa BMW sind gerade dabei Mainframe-Anwendungen und Unix-Systeme mit Linux und Microsoft auf Industriestandard-Servern abzulösen. Aber offenbar sind die Bedenken der Anwender in Hinsicht auf Kompatibilität und Wartbarkeit beim Desktop größer oder der Kostendruck ist bei den Clients nicht so hoch wie im Backend.