Sieg des Kollektivs: Weltrekord im Large Hadron Collider

Es sei ein Sieg des Kollektivs, eine tolle Mannschaftsleistung. Die Sprecher des CERN werden nicht müde, einen gerade aufgestellten Weltrekord des Large Hadron Collider (LHC) zu loben: Protonenstrahlen seien mit noch nie dagewesener Geschwindigkeit durch den 27 Kilometer langen Tunnel bei Genf geschossen worden.

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Damit ist man dem eigentlichen Ziel, der Kollision von zwei Teilchen mit extrem hoher Geschwindigkeit, einen deutlichen Schritt näher gekommen. Wir erinnern uns: Der Zusammenstoß im LHC soll eine Art schwarzes Loch erzeugen, wovor viele Weltuntergangspropheten vor Inbetriebnahme panisch warnten.

Laut der Europäischen Organisation für Kernforschung CERN wurden heute Morgen um 0.44 Uhr Protonen auf eine Energie von unvorstellbaren 1,18 Tera-Elektronenvolt (TeV) beschleunigt. Bisher habe der Weltrekord, aufgestellt im Tevatron im Fermilab bei Chicago, bei 0,98 TeV gelegen. Im kommenden Jahr wollen die Forscher am CERN auf 3,5 TeV hochfahren. Eine Kollision ist erst jenseits der 7 TeV, also nahe der Lichtgeschwindigkeit, geplant. Der dabei entstehende “Urknall” soll Einblicke in die Ursprünge des Universums geben.

Mit dem heutigen Wert hat man einen Energie-Weltrekord nur rund eine Woche nach dem Neustart der größten Maschine der Welt erreicht. Hunderte von Wissenschaftlern hätten “Tag und Nacht” geschuftet, um den Weltrekord aufzustellen und damit den Weg in neue Dimensionen zu ebnen.

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Nur neun Tage nach der Inbetriebnahme am 10. September vergangenen Jahres war in dem Tunnel eine große Menge Helium ausgetreten. Eine fehlerhafte Elektroverbindung zwischen zwei Magneten in den Sektoren 3 und 4 war die Ursache für den Ausfall. Das Helium kühlt normalerweise diese Magneten.