Hacker nehmen Mittelstand in die Zange

Die Hackerszene konzentriert sich bei ihren Angriffen offenbar immer mehr auf den Mittelstand. Das geht aus einer Studie der Wirtschaftprüfer von KPMG hervor. Demnach sind gerade kleine und mittelständische Unternehmen stark gefährdet, Opfer krimineller Machenschaften zu werden.

Gründe dafür sind nach Angaben der Experten, mangelndes Bewusstsein für die Gefahren, Selbstüberschätzung bei Sicherheitsfragen und blindes Vertrauen in die eigenen Mitarbeiter. Gerade wenn es um den Schutz des geistigen Eigentums geht, würden viele Unternehmen die Gefahr vernachlässigen, die von ihren eigenen Angestellten ausgeht, heißt in der KPMG-Studie.

Um das Firmenwissen abzusichern – vor allem mit Blick auf die Online-Kriminalität – sei es deshalb besonders wichtig, das Augenmerk auf das Verhalten der Mitarbeiter zu richten. Dabei müsse die richtige Balance gefunden werden zwischen strikten Regeln und Kontrollmechanismen auf der einen und individuellen Freiheiten auf der anderen Seite.

Die Wirtschaftsprüfer empfehlen externe Schulungen und interne Trainings, um das Bewusstsein für Gefahren aus dem Web zu schärfen. Das gilt besonders im Hinblick darauf, dass Unternehmen verstärkt Social-Media-Kanäle nutzen. Nach Angaben der Sicherheitsexperten von MessageLabs nehmen Angreifer immer häufiger Anwender direkt ins Visier und wollen sie dazu verleiten Malware herunterzuladen oder Geheimnisse auszuplaudern.

Social Engineering sei schon heute einer der meistgenutzten Angriffswege. Bei MessageLabs geht man davon aus, dass 2010 mit einem weiteren Anstieg derartiger Attacken zu rechnen ist. Gerade Mittelständler sollten vor diesem Hintergrund ihre Sicherheitsstrategien überdenken und die eigenen Mitarbeiter in ihre Überlegungen einbinden.