Experten sind sich einig: Internet-News werden kostenpflichtig

Apples iPad-Vorstellung Mitte dieser Woche ging einher mit der Hoffnung der Mediengiganten, dass sie darüber schon bald einen ähnlichen Verkaufserfolg erleben werden, wie die Musikindustrie mit Apples iPod. Doch die Medien-Experten auf dem gleichzeitig stattgefundenen SIIA Information Industry Summit sahen das anders.

Doch es gibt noch einen weiteren Grund für Schmidts plötzlichen Meinungswechsel. So macht das Unternehmen mit seiner YouTube-Seite gegenwärtig Millionenverluste. “Wir müssen ganz schnell Formen finden, bei denen professionelle Film-Anbieter mit Hilfe unserer Seite Geld verdienen können, nur so lässt sich dieser Service dauerhaft betreiben”, gestand Googles YouTube-Chef David Eun ein. Hierzu experimentierte YouTube bereits einem Online-Video-Mietservice, vergleichbar mit dem amerikanischen Netflix-Angebot.

Auletta ist davon überzeugt, dass Google schon bald in Konkurrenz zu Amazon treten wird und ebenfalls E-Bücher für die E-Reader anbieten wird. “Google entwickelt sich zu einer Plattform für bezahlten Internet-Inhalte”, lautet seine Prognose. Und in diesem Zusammenhang schließt sich für ihn der Kreis zu den heuten – noch kostenlosen – Newsangeboten. “Google wird nicht nur Videos und Bücher, sondern auch Online-Zeitungen vertreiben. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass die Verlage endlich entsprechend kostenpflichtige Angebote entwickeln”, meint Auletta. Falls der brausende Applaus dafür ein Maßstab ist, dann schien er damit den anwesenden Verlegern voll aus dem Herzen gesprochen zu haben.

Dass es beim diesjährigen SIIA-Summit vorwiegend ums Geld ging, zeigte sich unter anderem auch daran, dass der Verband hierfür ein alt-ehrwürdiges ehemaliges Bankgebäude unweit der New York Times und der NASDAQ-Börse ausgewählt hatte. Das von der Catering-Gesellschaft Cipriani gemanagte Gebäude dient heute nur noch für Veranstaltung. Genutzt wird es vorwiegend von der Finanzwelt oder von betuchten New Yorkern für ihre Familienfeiern.