Zehn Dinge die ein Netbook besser kann als das iPad

Das iPad – es ist neu, es ist schön und nach Meinung des Apple-Chefs Steve Jobs eine völlig neue Gerätegeneration zwischen Netbook und Smartphone. Und doch gibt es Dinge, die ein Netbook besser kann.

Als Jobs am Mittwoch mit der Präsentation des iPads fertig war, herrschte mehr Ratlosigkeit als Klarheit darüber, wie unsere Zukunft wohl damit aussehen mag. Eine Mischung zwischen Netbook, Smartphone und E-Reader – alles in einem, also ein kleines Wunderpaket möchte man meinen. Doch viele nicht unwesentlichen Features fehlen dem sogenannten technischen “Wunder” aus der Apple-Werkstatt.

So verfügen die meisten Netbooks, sogar die im Billig-Segment, über eine Webcam. Wie schön wäre eine Kamera doch am iPad gewesen, damit man auch Video-Chat per Skype oder iChat nutzen könnte. Aber darauf hat Apple verzichtet, da das iPad wohl nur zum reinen Medienkonsum dienen solle. Außerdem bietet das Tablet kaum Schnittstellen: Weder USB noch ein Kartenleser sind integriert. Das Gerät verfügt lediglich über einen Dock-Connector und eine Klinkenbuchse. Die meisten Netbooks verfügen über mindestens zwei USB-Anschlüsse.

Apple mag auch kein Flash! Das Online-Multimedia-Format von Adobe wird schon vom iPhone nicht unterstützt. Also können auch mit dem iPad Flash-Seiten und Flash-Videos abseits von Youtube nicht angezeigt werden. Ein Beispiel dafür ist die Webseite Hulu.com, ein freies Videoportal. Für Youtube auf dem iPad muss wie beim iPhone in eine separate Anwendung gewechselt werden. Laut dem Apple-Boss sei die Flash-Technik einfach viel zu ressourcenhungrig für mobile Computer. Doch Netbooks mit einer Atom-CPU können Flash-Inhalte wiedergeben! Hinter der Flash-Sperre von Apple steckt noch so viel mehr. Denn Flash kann auch als Programm-Entwicklungsplattform genutzt werden kann, was Apple auf seinen Geräten unterbinden will um die Kontrolle über verfügbare Apps behalten zu können.

Adobe kritisiert nun diese Willkür lautstark im offiziellen Adobe-Firmenblog. Es sei unverschämt was Apple den Nutzern zumute und argumentiert, dass über 70 Prozent aller Online-Games und 75 Prozent der Web-Videos auf der Flash-Technik basieren und Apple die iPhone- und iPad-Nutzer von diesem Content aussperren.

Das iPad ist außerdem sehr preisintensiv. Das Tablet wird ab März in den USA 499 Dollar kosten – in der kleinsten Variante mit 16 Gigabyte Speicherkapazität. Das 32-GigaBbyte-Modell kostet 599 Dollar, die 64-GigaByte-Variante 699. UMTS schlägt mit 130 Dollar zusätzlich zu Buche. Da sind Netbooks zum Teil erheblich billiger – warum dann also zum iPad greifen?