Benchmarks für den SAP-Betrieb

Organisationen wollen und müssen wissen, ob ihre IT effizient arbeitet. Benchmarking, also der Vergleich mit anderen Anwendern, ist hierfür eine geeignete Methode.

Im Wesentlichen geht es um die folgenden beiden Fragen: Unternehmen, die ihre Applikationen selbst betreuen, wollen wissen, ob sie dies effizient tun – oder, ob sie den Betrieb besser auslagern. Und Unternehmen, die den Betrieb ihrer Applikationen ausgelagert haben, möchten wissen, ob sie diese Leistungen zu marktgerechten Preisen einkaufen. Der Kunde erhält eine detaillierte Darstellung seiner Kostentreiber und konkrete Empfehlungen zur Gegensteuerung. Und für eventuelle Preisverhandlungen liefert das Benmarking Best-Practice-Preise aus der Praxis.

In Deutschland ist SAP bei mittelständischen und großen Unternehmen das am weitesten verbreitete ERP-System. Zu den Lizenzkosten – die typischerweise bei zehn bis 20 Prozent der Gesamtkosten liegen – addieren sich die Kosten für den technischen SAP-Betrieb, für individuelle Anpassungen und für die SAP-Infrastruktur (Datenbank-Software, Storage, Rechner, etc.). Im Folgenden werden wir uns jedoch ausschließlich mit dem technischen Applikationsbetrieb befassen. Was sind die Parameter der Dienstleistungen für den Betrieb der SAP-Module SAP/FI, SAP/CO und SAP/BW und was sind die Bandbreiten des Preiseniveaus für diese Services?

Don Rekko
Der Autor dieses Gastbeitrags Don Rekko ist Geschäftsführer von Metri Measurement Consulting.

Um nicht “Äpfel mit Birnen” zu vergleichen, steht am Anfang einer Benchmarking-Studie die Standortbestimmung der Applikation hinsichtlich unternehmenskritischer Relevanz, Nutzungsintensität, Volumen, Komplexität, Servicelevel, enthaltene Dienstleistungen und Qualität der Applikation. Dann werden pro Anwendung aus der Datenbank vergleichbare Unternehmen mit vergleichbaren Applikationen ausgewählt. Anschließend müssen diese Daten “normalisiert” werden. Das heißt, mit faktenbasierten Korrekturfaktoren werden Parameter wie Komplexität und Servicequalität an das zu untersuchende Unternehmen angeglichen. Erst dann lassen sich die verschiedenen Unternehmen miteinander vergleichen. Doch auch die “nicht-normalisierten” Zahlen haben einen Aussagewert: Sie zeigen auf, in welchen Bereichen ein Unternehmen von den Standards der anderen Anwender/Anbieter abweicht – hier liegt oft ein enormes Optimierungspotenzial.