Smartcard-Lösung öffnet Türen

Zwei besonders benutzerfreundliche und vielseitige Entwicklungen stellt die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (MLU) auf der diesjährigen CeBIT vor. Vom 2. bis zum 6. März präsentiert die MLU in Hannover eine “SmartCard”-Lösung, die sowohl virtuelle als auch reale Türen öffnen kann.

Egal ob am Arbeitsplatz, im Studium oder im Internet – schnell hat man heute eine Vielzahl von Nutzernamen und Passwörtern angesammelt und läuft Gefahr den Überblick zu verlieren. Abhilfe könnte der Einsatz von SmartCards mit Single-Sign-On-Funktion schaffen. Ähnlich einer Kreditkarte sind sie mit einem Mikrochip ausgestattet, der den Besitzer auf dem Parkplatz, am Arbeitsplatz, am Rechner und im Internet authentifizieren kann. Um die personalisierten Karten an den Computer anstecken zu können, ist ein Lesegerät notwendig, das pro Computer rund 20 Euro kosten soll und dann auch für Homebanking oder die elektronische Steuererklärung genutzt werden kann.

Institut für Informatik der MLU
Die neue “SmartCard”-Lösung kann auch biometrische Daten speichern, die vom Venenscanner gelesen werden.
Foto: Sandro Wefel/Institut für Informatik der MLU

Türschließsysteme mit biometrischer Erkennung lassen sich mit dieser SmartCard ebenfalls öffnen, denn sie kann auch das Venenmuster der Handfläche als biometrische Information speichern. Stimmt das auf der Karte gespeicherte Muster mit dem Muster der Hand, die am Türeingang vom Venenscanner gescannt wird, überein, öffnet sich die Tür. “Damit umgehen wir auch das heikle Thema der zentralen externen Datenspeicherung”, erläutert Sandro Wefel vom Institut für Informatik der MLU, der das System unter anderem im Rahmen seiner Dissertation zusammen mit dem halleschen Ingenieurbüro acem-systeme entwickelt hat. “Wir legen die Venendaten lediglich auf der SmartCard ab, so dass der Nutzer auch der einzige Besitzer seiner biometrischen Daten ist”, erklärt der Diplominformatiker. Im Gegensatz zu kommerziellen Herstellern bieten die Informatiker der MLU mit ihrem System zudem einen offenen Standard an, der auch von anderen Entwicklern genutzt werden kann.