Cloud Storage wird ein bisschen Realität

12 Prozent der Unternehmen in Deutschland nutzen bereits Cloud Storage, und bei rund 20 Prozent läuft derzeit eine Einführung. Etwa ein Drittel der Unternehmen haben sich noch gar nicht mit dem Thema befasst. 11 Prozent hingegen haben sich mit der Thematik auseinandergesetzt und sich gegen diese Technologie entschieden.

Grundsätzlich gesehen ist Storage in erster Linie ein wirtschaftliches Problem. So gibt die Mehrheit der Unternehmen “Kosten” als Hauptproblem im Zusammenhang mit Storage an. Ursache hierfür dürfte insbesondere das ungebremste Wachstum des zu speichernden Datenvolumens sein. Aber auch auf operativer Ebene stehen die Anwender vor Problemen im Zusammenhang mit Storage, z. B. Systemzuverlässigkeit, Einhaltung von Compliance und Dauer des Backup-Prozesses. Insgesamt kommt bei den Unternehmen eine Vielzahl unterschiedlicher Cloud Storage Services zum Einsatz, die von Backup bis hin zu E-Discovery reichen. Die IDC Befragungsergebnisse zeigen, dass Notfallwiederherstellung, Backup und Desaster Recovery mit Abstand die am meisten verbreiteten Anwendungen (53 Prozent) im StaaS-Umfeld sind. Am zweit häufigsten wird Storage-as-a-Service zur Vorbeugung gegen Datenverlust (40 Prozent) eingesetzt. “Dies lässt den Rückschluss zu, dass die Bedenken der Anwender, die sich aufgrund von Sicherheitsbedenken noch nicht mit dem Thema befasst haben, eher ein ’emotionales’ als ein tatsächliches Problem darstellen”, sagt Lynn-Kristin Thorenz, Research & Consulting Director bei IDC.

Wichtigster Treiber für die Nutzung von StaaS ist in erster Linie der Kostenvorteil einer Online- gegenüber einer Inhouse-Lösung. Ein bedeutender Antriebsfaktor ist außerdem die Entlastung der personellen Ressourcen, damit sich die interne IT anderen Prioritäten widmen kann.

Wichtige Hinweise, welche Maßnahmen Anbieter ergreifen sollten, um StaaS voranzubringen, zeigen die Antworten der Unternehmen, die sich gegen Online Storage Services entschieden. Hervorzuheben ist dabei insbesondere das Informationsdefizit, das aus Sicht der Anwender am Markt herrscht. Dies sollte jedoch laut IDC ein relativ einfach zu lösendes Problem für die Anbieter sein. Die wichtigsten Knackpunkte im Zusammenhang mit Storage-as-a-Service sind jedoch Sicherheit, Kosten und Compliance.

Über die Hälfte der von IDC befragten Unternehmen erwartet steigende Ausgaben für StaaS. Weitere 14 Prozent möchten erstmalig investieren. Dies ist für IDC aufgrund der stetig wachsenden Anforderungen an Storage nicht erstaunlich. Allerdings steht für 37 Prozent der Befragten dabei im Vordergrund, durch Storage-as-a-Service die Betriebskosten zu senken. Dabei hatte IDC ursprünglich angenommen, dass Unternehmen durch den Einsatz einer StaaS-Lösung vor allem ihre Kapitalkosten senken bzw. Storage-Kosten in die Betriebskosten verschieben wollen.

Aus Sicht von IDC ist der Markt nach wie vor stark fragmentiert. Die Mehrheit der befragten Anwenderunternehmen ist grundsätzlich für verschiedene Arten von Anbietern offen. Da das Thema Sicherheit ein stark ausgeprägtes Auswahlkriterium darstellt, dürften der Brandname und das Vertrauen in einem engen Zusammenhang mit der Wahl des Anbieters stehen. IDC empfiehlt den Anbietern, ihre Storage-as-a-Service-Konzepte anhand anschaulicher Fallbeispiele darzustellen, um den Nutzen, die realisierbaren Kostenvorteile und vor allem die Vorteile gegenüber einer internen Lösung transparent zu machen.

Die Ergebnisse der IDC-Studie zeigen insgesamt, dass die Verbreitung von Storage-as-a-Service zwar wie erwartet noch am Anfang steht, aber Online Storage vom deutschen Markt dennoch nicht mehr wegzudenken ist.

Im November 2009 startete das Marktforschungs- und Beratungsunternehmen IDC eine Befragung unter 385 deutschen Unternehmen mit mehr als 50 Mitarbeitern zum Cloud-Thema Storage-as-a-Service.