Deutsche sind digitale Zaungäste

Die große Mehrheit der Deutschen partizipiert nicht an den Möglichkeiten, die digitale Techniken eröffnen. Das geht aus der Studie Digitale Gesellschaft in Deutschland – Sechs Nutzertypen im Vergleich der Initiative D21 hervor, für die TNS Infratest deutschlandweit 1014 Personen befragt hat.

Die Typologie zeigt nach Angaben von TNS Infratest, dass mit 35 Prozent digitalen Außenseitern und 30 Prozent Gelegenheitsnutzern eine deutliche Mehrheit der deutschen Bevölkerung entweder gar nicht oder nur bedingt an einer digitalen Gesellschaft teilhat. Nur für 26 Prozent der Bevölkerung sind die digitalen Medien ein fester Bestandteil des täglichen Lebens.

“Wir sprechen bereits seit geraumer Zeit von einer digitalen Gesellschaft, sehen aber anhand der jetzt vorliegenden Ergebnisse recht deutlich, dass in Deutschland ein Großteil noch nicht darin angekommen ist”, sagt Dr. Ulrich Hermann, Mitglied des D21-Gesamtvorstandes und Geschäftsführer von Wolters Kluwer Deutschland. “Diese Teilung der Gesellschaft in Teilnehmer und Nichtteilnehmer an den neuen Informations- und Kommunikationstechniken und ihren Möglichkeiten ist angesichts des einhergehenden Strukturwandels für eine Wissensgesellschaft das zentrale Zukunftsproblem, deren Lösung sich auch die Enquete-Kommission im Deutschen Bundestag annehmen muss.”

Diese digitale Spaltung hat nach diesen Angaben weniger mit der technischen Ausstattung zu tun, sondern definiert sich im Hinblick auf Kompetenz, Wissen, Nutzungsvielfalt und -intensität sowie der Einstellung gegenüber den digitalen Medien. Die Marktforscher haben sechs Gruppen identifiziert:

Die digitalen Außenseiter (35 Prozent Anteil an der Gesamtbevölkerung)

Die digitalen Außenseiter sind die größte und gleichzeitig mit einem Durchschnittsalter von 62,4 Jahren die älteste Gruppe. Im Vergleich zu den anderen Typen haben sie das geringste “digitale Potenzial”, die geringste Computer- und Internetnutzung sowie die negativste Einstellung gegenüber digitalen Themen.