Microsofts mobile Plattform: Nicht gut genug

Was würden Sie tun, wenn Sie, wie Steve Ballmer, Chef von Microsoft wären, speziell wenn es um die Mobiltelefonie ginge? Er könnte einfach in seinem Elfenbeinturm sitzen bleiben und mit den Bereichen, in denen Microsoft stark ist, weiterhin und vielleicht sogar noch höhere Gewinne einfahren. Ein Gastbeitrag von Peter White, Mitgründer von Rethink Research Associates und Partner Advisor der Experton Group.

Die Tatsache, dass immer mehr Formfaktoren für Smartbooks (auch Cloudbooks, basierend auf der Vorstellung, dass das komplette Processing von ans Internet angeschlossenen Servern übernommen werden kann – das wird von Google ja ständig behauptet) zur Verfügung stehen, bereitet einem zukünftigen Wachstum von MP3-Playern am unteren Ende der Preisskala sowie von Netbooks und Notebooks im hochpreisigen Segment ein Ende. Diese mobilen Internet Devices sind bereits ziemlich ausgereift.

Wenn KEINES dieser Geräte mit Microsoft-Software läuft und Microsoft auch in Zukunft seine Software ausschließlich für Intel-basierte Geräte programmiert, geht die Entwicklung hin zu leistungsfähigeren tragbaren Geräten, die in Teilen die Aufgaben von Laptops und Netbooks übernehmen, an Microsoft vorbei. Umgekehrt fördert dieser Prozess eine Art von Betriebssystem, höchstwahrscheinlich Google Chrome, das auch für leistungsfähigere Devices geeignet ist.

Dieses Betriebssystem kann zudem als Schwerpunkt für Anwendungsgruppierungen fungieren, die Intels dominierende Führungsrolle im Laptop- und Desktop-Bereich in Frage stellen könnten. ARM hat über 200 Lizenznehmer, also 200 potenzielle Aspiranten auf die Intel-Krone. Kommt noch eine Chrome-Version von Android auf den Markt, die von einem Software Development Kit (SDK) unterstützt wird, das das Processing in der Cloud ermöglicht, ist das portable PC-Geschäft schnell in der Hand von ARM. Die Intel-Architektur ist hier etwa 25 Prozent so effektiv wie die ARM-Architektur.