Microsoft-Handys ausgepackt und angefasst

Mit Kin One und Kin Two sucht Microsoft sein Smartphone-Heil in der Nische. Die beiden Geräte sind vor allem eines: sehr speziell. Das gilt für Zielgruppe und Features. Marktbeobachter sehen gute Erfolgschancen – vor allem in den USA.

Wer Kin One oder Kin Two in den Händen hält, erhält also einen Vorgeschmack auf Windows Phone 7. Freilich nur einen eingeschränkten – sind die Geräte doch sehr stark auf eine spezielle Nische zugeschnitten. Optimiert für den Zugriff auf die weite Welt der sozialen Netzwerke von Twitter bis Facebook fehlen offenbar viele Dinge, die ein modernes Smartphone auszeichnen: Mailfunktion, Organizer und Terminkalender oder die Möglichkeit zusätzliche Apps zu installieren.

Doch darum geht es Microsoft auch nicht. Der Konzern will die Jugend erobern. “Das ist eine Altersgruppe, um die Microsoft kämpfen muss”, sagt ABI-Research-Analyst Kevin Burden gegenüber der Nachrichtenagentur Bloomberg. Nach Erhebungen der New Yorker Marktforscher war Microsoft im weltweiten Smartphone-Markt zuletzt deutlich von 12,5 auf 7,9 Prozent Marktanteil abgerutscht. Das iPhone legte im gleichen Zeitraum von 10,8 auf 16,6 Prozent zu, Handys mit Android von 1,7 auf 8,5 Prozent.

In den USA könnte das Konzept aufgehen. Drei Milliarden hochgeladene Bilder im Monat und fünf Milliarden Beiträge pro Woche allein bei Facebook sprechen eine deutliche Sprache – aber es sind eben in erster Linie die US-Teenager, die den Trend treiben. In Europa und speziell in Deutschland ist man vorsichtiger beim Umgang mit den persönlichen Daten. Die Jungen weniger als die Alten, trotzdem: ein Gefälle bleibt. Und nur wer exzessiv im Social Web unterwegs ist, wird sich ein Social Phone anschaffen.